binge drinking und völkerverständigung
Für Wladimir, laut spiegel-online "Manager einer slowakischen Firma" sind saufende britische Junggesellen "häufig sehr laut und immer ziemlich ungesittet." Da engagiert sich der britische Reiseveranstalter pissup (hat jmd. nen link zu denen?), was laut dem hier a big drinking session bedeutet, für den touristischen Aufschwung einer Region, und erntet prompt Undank dafür. Dabei sollte man meinen, dass gerade die Jahrhunderte alte Trinkkultur der europäischen Völker ein die gemeinsame europäische Identität konstituierendes Merkmal ist.
Das örtliche slowakische Fremdenverkehrsamt blieb, nachdem es den Trend zum Sauftourismus erkannte, nicht untätig. Abgeschreckt durch die einschlägigen Erfahrungen der Ferieninsel Mallorca (beispielhaft) beauftragte man gegen den Widerstand der örtlichen Gastronomie- und Rotlichtszene den Regisseur Eli Roth den (wie fast jeder Horrorfilm auf einer wahren Begebenheit beruhenden) Shocker Hostel zu realisieren.
Sollte etwa der afp-Bericht der dem spiegel-online Artikel zu Grunde liegt nur eine Marketingmaßnahme zum Film sein, damit die längst hoffnungslos überalterte deutsche Bevölkerung versteht, was diese jugendlichen nichtdeutschen Protagonisten ohne nostalgischen Bezug veranlasst nach Mitteleuropa zu reisen? Oder will man nur ein Gegenbild entwerfen, um eben diese potentiellen Nostalgiebesucher nicht abzuschrecken?
Wie auch immer, für die Briten sind die saufenden Junggesellen das kleinere Problem. Laut einer hier von der bbc bekanntgemachten Studie saufen weibliche Early-20s auf der Insel mehr als ihre männlichen Mitstreiter, und entwickeln Krankheitsbilder, die ihre Vorgängerinnen erst mit 60 oder 70 Jahren kennen lernten. Auch in der BRD ist binge-drinking, so der subjektive Eindruck, längst Bestandteil der jugendlichen Alltagskultur. Und den Skandinaviern haftet das Image der trinkfreudigen Zeitgenossen eh seit der Wikingerzeit an. Und Koks? Ok auch. (Wir sind schließlich alle Selbstvermarkter, i.e. yuppies)
Ob diese Generation den demographischen Wandel einleiten und somit den Untergang des europäischen Kulturvolkes verhindern kann? (Hinzu kommt die erschreckende Tatsache, dass sie - Skandal - den identitätsstiftenden Werken der europäischen Hochkultur (z.B. Bach und Mozart) zum überwiegenden Teil nichts abgewinnen kann und lieber der profanen U-Musik süsser schreiender Altersgenossen oder maskierter Sprücheklopfer lauscht.)
Während die Franzosen der Generation U (wie Unsicherheit) noch auf die Straße gehen (und uns Münte 68er geschult wohl deswegen zum Rückzug bläst), haben sich ihre europäischen Kulturgenossen, so scheint´s, längst auf´s binge-drinking als adäquate Widerstandsform gegen die gesellschaftlichen Zumutungen verständigt.
Immerhin besser als die Ablehnung der herrschenden bürgerlichen Verhältnisse gar nicht auszudrücken...
np: acid mothers temple
Das örtliche slowakische Fremdenverkehrsamt blieb, nachdem es den Trend zum Sauftourismus erkannte, nicht untätig. Abgeschreckt durch die einschlägigen Erfahrungen der Ferieninsel Mallorca (beispielhaft) beauftragte man gegen den Widerstand der örtlichen Gastronomie- und Rotlichtszene den Regisseur Eli Roth den (wie fast jeder Horrorfilm auf einer wahren Begebenheit beruhenden) Shocker Hostel zu realisieren.
Sollte etwa der afp-Bericht der dem spiegel-online Artikel zu Grunde liegt nur eine Marketingmaßnahme zum Film sein, damit die längst hoffnungslos überalterte deutsche Bevölkerung versteht, was diese jugendlichen nichtdeutschen Protagonisten ohne nostalgischen Bezug veranlasst nach Mitteleuropa zu reisen? Oder will man nur ein Gegenbild entwerfen, um eben diese potentiellen Nostalgiebesucher nicht abzuschrecken?
Wie auch immer, für die Briten sind die saufenden Junggesellen das kleinere Problem. Laut einer hier von der bbc bekanntgemachten Studie saufen weibliche Early-20s auf der Insel mehr als ihre männlichen Mitstreiter, und entwickeln Krankheitsbilder, die ihre Vorgängerinnen erst mit 60 oder 70 Jahren kennen lernten. Auch in der BRD ist binge-drinking, so der subjektive Eindruck, längst Bestandteil der jugendlichen Alltagskultur. Und den Skandinaviern haftet das Image der trinkfreudigen Zeitgenossen eh seit der Wikingerzeit an. Und Koks? Ok auch. (Wir sind schließlich alle Selbstvermarkter, i.e. yuppies)
Ob diese Generation den demographischen Wandel einleiten und somit den Untergang des europäischen Kulturvolkes verhindern kann? (Hinzu kommt die erschreckende Tatsache, dass sie - Skandal - den identitätsstiftenden Werken der europäischen Hochkultur (z.B. Bach und Mozart) zum überwiegenden Teil nichts abgewinnen kann und lieber der profanen U-Musik süsser schreiender Altersgenossen oder maskierter Sprücheklopfer lauscht.)
Während die Franzosen der Generation U (wie Unsicherheit) noch auf die Straße gehen (und uns Münte 68er geschult wohl deswegen zum Rückzug bläst), haben sich ihre europäischen Kulturgenossen, so scheint´s, längst auf´s binge-drinking als adäquate Widerstandsform gegen die gesellschaftlichen Zumutungen verständigt.
Immerhin besser als die Ablehnung der herrschenden bürgerlichen Verhältnisse gar nicht auszudrücken...
np: acid mothers temple
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