Thursday, May 10, 2007

kritik aus demokratischer verantwortung

oder: vom Ende des Kapitalismus:

"Innerhalb und außerhalb Europas kämpften Menschen mit ähnlichen, eng ver-flochtenen Problemen. Es waren Probleme, die aus dem Konflikt zwischen einem Ideal und einer sich wandelnden Gesellschaftsordnung entstanden. Sie erwuch-sen aus der ungleichen Verteilung von Reichtum, die wiederum aus unterschied-lichem wirtschaftlichem Wachstum resultierte. All diese Menschen kämpften darum, ihre eigene Modernität zu schaffen, und kritisierten die Verteilung politischer Macht." (Bayly (2006), Die Geburt der modernen Welt, Campus, S. 104)

So beklagte man am 1. Mai in der BRD, der Reichstag diene der deutschen Wirtschaft statt dem teutschen Volke, z.B. (missing link1)

Die "herrschende Klasse und ihre Erhaltungsorgane" sind gewarnt. Lieber schnell mal Stärke demonstrieren und ne Razzia bei G8-Gegnern durchführen, die sich offiziell u.a. gegen die linksterroristische militante gruppe (mg) (das BKA ermittelt) richtet, das timing und das bürgerlich-mediale Hochkochen ist bemerkenswert. Die mg, nun ja, versuchte auch schon mal ganz deutsch am 9. November 2005 die "Denkfabrik des deutschen Kapitals" (DIW) anzukokeln (Feuer im Think Tank) um auf Heiligendamm 2k7 vorzubereiten.

Doch auch die politisch weniger engagierte Masse will bedient werden:

Ein Hampelmann der FDP entblödet sich nicht, ganz unangelsächsisch, ein Verbot antikapitalistischer Kritik zu fordern (missing link2). Und dann das Geschrei um die, etwas genauer betrachtet nicht grad emanzipatorische, eher grunddeutsche RAF. Klar, man muss Christian Klar nicht für voll nehmen. Nur, ob er sich für die auch in seinem Namen begangenen Taten entschuldigt und Reue zeigt, hat mit dem zu verhandelndem Gegenstand, seiner vorzeitigen Haftentlassung, nichts zu tun. Selbst Kommentatoren, die im allgemeinen bei jedem öffentlichen Furz eines Muslimen nach dem Rechtsstaat schreien hacken lieber auf den *politischen* Äußerungen des hängengebliebenen Antiimp rum.

Witzig auch eine hochoffizielle britische Studie über die möglichen Gefahren der Zukunft, eben auch der der auf Mehrwertausbeute beruhenden Kapitalakkumulation. Man schließt eine Hinwendung der bürgerlichen Mitte zu marxistischen Ideen nicht aus. Das könnte eine echte Herausforderung für die künftige Modernisierung des Kapitalismus werden. Schließlich nützt, wenn eine "kritische Masse" sich nicht mehr an *die Regeln* hält auch die *totale Überwachung* nichts.

Abgelöst werden überkommene Produktionsmethoden erst dann, wenn ihre effektiveren, effizienteren Nachfolger bereits voll entwickelt sind (missing link3) - weist die digitale Boheme in eine Richtung, die unser Leben wenn auch nicht kapitalismusfrei so doch angenehmer machen kann?


np: laibach - geburt einer nation

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