Wednesday, July 11, 2007

analogien

Liest man Baylys "Geburt der modernen Welt" kommt man nicht umhin, sich als Analogiker (von Analogie, nicht von Anal oder von Logik) bestätigt zu sehen.
Liegt das daran, dass Bayly aus einer ähnlichen Perspektive geschrieben hat, oder überlagern hier die eigenen Projektionen bezüglich des derzeitigen Wandels den vorliegenden Text? Oder formuliert Bayly, den man wohl am besten als Ideologiekritiker bezeichnen kann, so allgemein, dass jeder sein eigenes präferiertes Weltbild hineininterpretieren kann?

Wir wissen es nicht (zählten doch auch den frühen Wallerstein schon zu den Analogikern).

Erhellend sind daneben bei Bayly jedenfalls (zusammenfassende) Sätze wie dieser: "Moderner Staat und Nationalismus blie-ben das ganze Jahrhundert hindurch bis 1914 in einem fieberhaften Dialog. Na-tionalismus war nicht bloß ein Gefühl, das unglücklichen und naiven Menschen von bösen Drahtziehern oder gierigen Kapitalisten aufgezwungen wurde." (S.345) - oder witziger Sprachgebrauch (zumindest in der dt. Übersetzung) wie "Das Getue mit Flaggen, Sol-datendrill, Uniformen und Regierungsritualen..." (S.347).

-cut-

BRD 2k7: Patriotismus einfordernde vermeintlich weltliche Dumpfbacken hacken auf Nationalsozialisten herum. Kein Wunder, dass die potentielle Leistungselite bei derart deutschem, am dogmatischen Diskurs geschultem Unfug abschaltet.


np: gjöll - way through zero

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