Wednesday, July 23, 2008

kulturalismus reloaded

oder: wir hassen es, aber manchmal muss es sein:

Die Relativierung ist ja des Deutschen Sache nicht. Besonders die deutschesten der Deutschen, die Antideutschen, tun sich da immer wieder hervor.

Mario Möller (würde er nicht immer so tun, als würde er Karl Marx und Adorno gut finden dürfte er bestimmt für die INSM arbeiten) poltert mal wieder gegen die Zonies.

Nicht das seine "empirischen Belege" sich nicht in Teilen mit meiner zonalen Alltagserfahrung decken würden - Möllers rassische Pauschalisierung (das können sog. Antideutsche besonders gut) ist es, die bei mir einen Brechreiz hervorruft.

Beispiel?

"Dieser „Bedrohung“ (des kapitalistischen, hier jüdischen, weil man muss ja auch noch den obligatorischen Antisemitismusvorwurf unterbringen, Wertesystems - d.V.) wird im Osten ein Gemisch aus regressiver Gemeinschaft mit wahnhafter Verteidigung der Scholle, Sicherheitsstreben, deutschem Arbeitsethos mit einem Hang zum Arbeitsspartanertum entgegengesetzt, und, als wäre dies nicht schon genug, wird keine Gelegenheit ausgelassen, sich als das dauernde Opfer zu präsentieren – die Selbstethnisierung zur ostdeutschen Schicksalsgemeinschaft." (Wo hier eigentlich der Unterschied zu für die Kapitalakkumulation Überflüssigen aus Wanne-Eickel liegen soll erschließt sich mir nicht.)

Was Möller in seinem Selbstverständnis als neuer Adorno nicht auffällt oder bewusst in Kauf nimmt ist, das er hier selbst ethnisiert.

Die wie die Alten nationalsozialistisch zu kennzeichnende zonale Nachgeburt tickt etwas anders, aber nicht wirklich:

"In einem bleiben aber Junge wie Alte konform: Die Ablehnung des nunmehr geforderten Lebensmodells des nicht mehr unmittelbar volksstaatlich verankerten „autarken Selbstversorgers”27, der lediglich in privater Absicht am Bruttosozialprodukt werkelt und Distanz zum Staat hält. "

Und damit ihr auch alle bescheid wisst:

"Nazi ist, aus wem der nationalsozialistische Jargon nur so heraussprudelt: zuvörderst der Zonen-Patriot."

(Alle Zitate von Mario Möller)

Pathologisieren wir zum Schluss auch mal ein wenig: Mario Möller wurde als Kind oft gehänselt, ist homosexuell (woraus er seine Aussenseiteridentität konstruiert), hat mal von einem Nazi auf die Fresse bekommen, hatte mal große Karrierepläne und lebt nun von ALG II. Immer das selbe mit diesen gescheiterten Intellektuellen.

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