Monday, May 14, 2007

verhoeven ist nicht knopp

oder: wenn erlernte reflexe in frage gestellt werden:

Blockbusterkino von Paul Verhoeven lebt von seinem kommunistischen Subtext (etwas, was geneigter Kinogänger bei Antiimp Oliver Stone z.B. schwer vermisst). 2k6 macht er mal wieder einen europäischen Film (Zwartboek). Und dann noch einen, auf den Teutonen nicht so klar kommen. Wir finden, Jürgen Kiontke hat in der jungle das Thema verfehlt, gibt aber ein Fleißbienchen.

Nein, nein, nein!! Es gab in Europa vor 1933 keinen Nationalismus und erst recht keinen latenten Antisemitismus. Das sind urdeutsche Erscheinungen, das teutsche Wesen schlechthin. Jeder abgeklärte Niederländer wird Verhoevens Film verstehen. Es ist ja auch bestimmt nicht so, wie man sich erzählt, das z.B. die Norweger schon lange vor der germanischen Besatzung eine akribisch geführte "Judenkartei" pflegten.

Der Titel Black Book ist symptomatisch (für nichtdeutsche Europäer), konnte man doch nach ´45 alles bequem den deutschen Nazies unterschieben.

Trotzdem wird durch einen Film wie Black Book nicht die Singularität industriellen Massenmords relativiert. Dazu braucht es einen wie Verhoeven.


np: Atari Teenage Riot - Into the Death

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