Friday, June 01, 2007

open source capitalism

oder: grenzen der macht:

"Unser (G7 - d.V.) Konzept von globalem Management wird den weltweiten Bedürfnissen einfach nicht mehr gerecht. Veränderungen passen nicht in unsere traditionellen Hierarchien." schreibt John Kornblum im Handelsblatt, dessen Nachrichtenfeed btw eine Bereicherung für alle an Kapitalistik Interessierter ist.

(Wirtschafts)liberal sein heißt, kritische Stimmen anzuhören und, sofern sie nicht langfristig den kapitalistischen Betrieb stören, zu transformieren. "Das Kyoto-Protokoll (dieses Protokoll zu kritisieren soll hier nicht Thema sein. - d.V.) stellt beispielhaft eine rationale Herangehensweise an die Problematik der Treibhauseffekte dar. Mit dem nicht unwesentlichen Problem, dass den betroffenen Milliarden von Menschen, deren Existenz von dem Ausstoß dieser Gase betroffen ist, nie eine wirklich entscheidende Rolle in dem Prozess zugebilligt wurde."

Da im Weltmonopoly die Chinesen (die gelben Straßen) und die Russen (zwei von vier Kraftwerken) nun auch ein paar teure Straßen gekauft haben, wird´s nun eng. "Die Spielregeln dieses Systems (des Nachkriegsfordismus-Imperialismus-Systems, des nunmehr dringend zu transformierenden Systems - d.V.) basierten auf den Werten, aber auch auf den Zielen der großen, führenden Industriestaaten."

Zur unbeschwerten weiteren Zielerreichung braucht es nun nach Kornblum Weltenlenkung nach dem Open-Source-Modell. "Und genau solche Open-Source-Netzwerke werden aller Wahrscheinlichkeit die Basis für die nächste Phase globaler Entwicklungen nach dem Kalten Krieg darstellen." Aber bitte nicht zu open, denn "Open Source darf nicht moralisch neutral werden." Sie, die open source, muss "geleitet durch ein festes Bekenntnis zur demokratischen Grundordnung" sein, also neben einigen positiven individuellen Freiheitsrechten (zu denen das Recht zu überleben nicht unbedingt zählt) in jedem Fall das Recht auf bürgerliches vererbbares Privateigentum (ging es 1789 nicht auch um vererbbare Privilegien?) anerkennen.

Da bei der Herrichtung der Individuen auch systemischer Abfall entsteht benötigt man zusätzlich eine Kontrollinstanz. Drum leistet sich die BRD als Teil einer öffentlich-privaten Denkfabrik die Projektgruppe „Abweichendes Verhalten und Soziale Kontrolle (ASK)", die mit dem BKA zusammenarbeitet.


np: björk - Declare Independence

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