Sunday, April 20, 2008

krude theorien x.x.x

oder: Rückzug, oder: Das Internet rettet den Kapitalismus!

Nicht durch Web 2.0-Blasen und ähnlichen durchen Scheiß, sondern da die Leute in ihrer marginalen Freizeit sich in (Erfahrungs)welten flüchten können, - nee, nicht grade in der firstlife-Simulation second life un so - , in ihre jeweils eigenen wie auch immer präferierten Welten. (Noch gibt es auch das abwegigste, wozu es uns sozialisationsbedingt drängt - auch wenn es ausser uns nur noch maximal fünf Andere interessiert.)

Betrachten wir es mal so: acht Stunden pennen, das ist ein drittel vom Tag für physische Reproduktion (grob gesagt, Schlaf hat ja auch noch andere organismusstabilisierende Funktionen, sagen einige Leute). Das zweite Drittel geht unsinniger Weise für die Beschaffung geldwerter Mittel zur Reproduktion im geldvermittelten Akkumulationssystem (ohne Akkumulationserfolg einzufahren, selbstredend, warum wir am Verblendungszusammenhang / Fetisch Tauschmittel festhalten) drauf, das verbleibende (ideell vermittelte) Drittel wird virtuell (manchmal auch analog) verramscht, was der psychischen Reproduktion (meist eher selbstreferenziell) förderlich ist.

Ist nun das dritte oder eher das zweite Drittel die empfundene Realität (Schade, dass Karl Napps "Reset Existence" wohl auf seinen Wunsch hin nie wirklich veröffentlicht werden wird)?

Man mag diese Entwicklung individuell begrüßen, gesamtgesellschaftlich führt sie dazu, das alles beim Alten bleibt, die Leute sich ihre persönlichen zurechtgeredeten Freiheitsgrade gegenseitig schmackhaft machen, sich über (durchaus vorhandene) Nischen einen (meist nichtmonetären) Distinktionsgewinn erwirtschaften (Wer sich auf diesen allerdings schon im Hauptsatz beruft hat, nu ja, verloren).

Ist das nu gut oder schlecht?

np: Jimi Tenor - Suger Daddy

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