Friday, January 23, 2009

jeder ihren mercedes

Was sich der ideelle Gesamtkapitalist da mit der Abwrackpeämie leistet, geht auf keine teutsche Haut.

"Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer" erklärt der BILD: "Die Fahrer von neun Jahre und älteren Fahrzeugen kaufen überwiegend Gebrauchtwagen oder preisgünstige Kleinwagen. Und die kommen aus Osteuropa, Italien oder Frankreich. Etwas profitieren könnte allenfalls Ford mit dem Fiesta und Focus und VW mit Polo oder Golf und Opel mit Corsa und Astra. Aber die richtigen Gewinner sind die Dacias, Hyundais, Chevrolets, Suzukis und Fiats".

Aus Umverteilungsgesichtspunkten (immer schön von unten nach oben, ne) würde natürlich eine prozentual auf den Kaufpreis berechnete "Umweltprämie" besser sein - und wär ja auch nur gerecht, 20% auf alles...

Das die globale Autoindustrie kapitalistisch betrachtet seit einigen Jahren auf einem Sättigungsmarkt agiert, der zu massiven Konsolidierungen führen wird (auch ohne so called Finanzkrise) soll hier nicht weiter erörtert werden, des setz ich mal als Gemeinplatz voraus.

Und ausserdem: "Es macht keinen Sinn, Unternehmen künstlich zu beatmen, die mit ihren Produkten auf den Märkten nicht bestehen können. Man muss im Hinterkopf behalten, dass auch in wirtschaftlich guten Zeiten Unternehmen bankrott gehen, wenn sie nicht anbieten, was die Kunden verlangen." Sagt Justus Haucap, Chef der Monopolkommission dem Handelsblatt. Besser hätte es der Schumpeter auch nicht gesagt.

Angesichts der letzten Quartalsbilanz von Apple könnte man des auch umdrehen (ohne hier Äpfel mit Birnen vergleichen zu wollen (Stichworte: Investitionshöhe, Gebrauchswerterbringung des Produktes über die Zeit, erm Lebensdauer usw.): Man muss im Hinterkopf behalten, dass auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten Unternehmen Gewinne einfahren, wenn sie anbieten, was die Kunden verlangen.

Wenn man immer so lauthals nach Markt schreit, sollte man auch bereit sein für die eigene Entwicklung schlechte Tendenzen zu schlucken, denn Markt ist nicht, entgegen der Praxis Besitzstandswahrung. Die Produkte der Musikindustrie zeigen hier wo es langgeht: Gestern hipp, heute lame - oder so...

Auch könnte man Besitzstandswahrung und mediale Meinungsmanipulation mittels kostenlosen Zeitungsabos forcieren, denn die vierte Macht im Staat hat ja die Aufgabe, ein Stück Zutrauen in die beste aller möglichen Welten entstehen zu lassen...

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