Thursday, June 15, 2006

deutsche zustände

In der BRD gibt es "keine flächendeckende und menschenwürdige Grundversorgung Pflegebedürftiger", wie sponline meldet (nun gut, die kann man ja auch nicht exportieren). Das findet jedenfalls das Deutschen Instituts für Menschenrechte (DIMR) und spricht von strukturbedingten Problemen.

So nicht, liebe Menschenrechtler, meint der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), schließlich "sind alle Akteure zur höchst möglichen Qualität in der Leistungserbringung verpflichtet" (§80 Sozialgesetzbuch - und Gesetz ist in der BRD schließlich Gesetz!), und die gesetzlich vorgeschriebene Fachkraftquote liegt ja auch bei überproportionalen 50%.

Michael Schulz, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe, findet auch verstärkte Kontrollen "nicht gut", zudem seien auch die 440.000 mit Druckgeschwüren wund liegenden Betreuten nicht befragt worden (ob sie sich wohl fühlen).

Claudia Pohl vom Berufsverband der Pflegeberufe meint, dass es für solche Arbeit "Zeit und Vertrauen" brauche. "Das sei bei der Personalsituation dann oft nicht mehr zu leisten" (Wo ist sie nur hin, die unsichtbare Hand des Marktes? Naja, wahrscheinlich einen saufen.)

Aber auch das DIMR scheint eine urdeutsche Institution zu sein. Sie bemängelt, dass neben Alter, Geschlecht und Pflegestufe auch andere Faktoren wichtig sind. sponline: "Neben Demenzerkrankungen auch chronische Erkrankungen, Behinderungen sowie der Migrationshintergrund der Menschen. Auch ob er allein steht, kinderlos oder homosexuell ist, spiele eine Rolle." (Ich muss mir mal die Studie besorgen, weil so verstehe ich das nicht. Braucht ein alleinstehender, migrierter, kinderloser, homosexueller Bettlägriger eine andere Pflege als Ursula von der Leyen - wenn sie mal abtritt?)


np: sick of it all

0 Comments:

Post a Comment

<< Home