Wednesday, September 20, 2006

Kontinuität

Eine Studie über Antisemitismus in der DDR kann man bei der Stiftung für Sozialgeschichte lesen. (via)

Über ostdeutschen Antisemitismus kann ich nicht viel sagen (ausser über die allgegenwärtigen *Judenwitze*, nicht zu verwechseln mit jüdischen Witzen; die Fakten der Studie sprechen für sich) mit alltäglichem und staatlichem Rassismus hab ich mehr Erfahrungen.

Interessant ist (wenn ich mich richtig erinnere), dass ich als Kind der 80er in der Zone gar nicht auf die Idee kam, einen Zusammenhang zwischen *unserer* verordneten Solidarität mit Arafat und der Shoa herzustellen. Arafat wurde vielmehr in die selbe Ecke wie Nelson Mandela gestellt.

Da ich hier ja des öfteren über die realsozialistische DDR herziehe, sei noch festgestellt: Es ist schon ein Unterschied, in einem System ohne innergesellschaftliche Konkurrenz (zumindest abgeschwächt, also nicht fürs vernünftige Überleben ausschlaggebend) zu leben, oder in einer, die darauf beruht und zudem vererbbare Chancenungleichheit institutionalisiert. Entspannter Leben lässt es sich in ersterer, aber so dämlich und bevormundend wie sich die leitenden Figuren angestellt haben ist der Abgang nicht ganz so tragisch. (Diese Sichtweise blendet jetzt einige harte Kalte Krieg Fakten aus, aber das führt hier zu weit.)


np: glenn danzig - black area

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