Thursday, October 11, 2007

reizende worte

oder: die pathologische idealisierung des nationalsozialismus in der brd 2:

Der eine (irgend son Christenführer: Kardinal Meisner) redet von "entarteter Kunst", die andere (trotz privilegisierter bürgerlicher Karriere im Herzen Hausfrau und Mutter: Eva Herman) von "gleichgeschalteter Presse". Anstatt sich nun mit den (in diesen beiden Fällen eindeutig schwachsinnigen) Inhalten, die die Redner postulieren auseinanderzusetzen (oder als offensichtlichen Müll abzuhaken) reicht es in der BRD auf die verwendeten Reizworte zu rekurrieren um die Personen als *unsäglich* und nicht der Diskussion würdig zu diffamieren.

Geschichtlich belastete Reizworte darf man in der BRD nämlich nicht benutzen, tut man es doch, zeigt man, aus der Geschichte nicht gelernt zu haben. Anders als die Grünen etwa, die nicht trotz sondern wegen Auschwitz für eine globale Interessenvertretung deutschen Kapitals in den Krieg ziehen (da deutsche Kapitalakkummulationsinteressen humaner sind als amerikanische, oder so ähnlich).

Wer in der BRD öffentlich äußert ("war ja nicht alles schlecht beim Hitler, wa"), was nur am Stammtisch oder hinter vorgehaltener Hand gesagt werden darf, gefährdet die Nation. Der bringt das Selbstbild des (wenn auch mit Gewalt) geläuterten Deutschen ins Wanken - von Interesse ist allerdings das Fremdbild, das sich andere Nationen machen, um nicht wieder auf den Deckel zu bekommen, man hat aus der Geschichte gelernt.

Die Diskussion um böse Worte verdrängt nichtssagend eine um das hinlänglich bekannte Geseiere um unvölkischen Individualismus oder gottlose Kunst (diese us-amerikanischen Erfindungen) - zu nah wären die Diffamierten am eigenen Weltbild, welches Reizworte zu vermeiden gelernt hat...


np: lamb - lamb

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