Roche im Sumpf
Endlich geschafft die Feuchtgebiete zu lesen.
Da das mediale Interesse an diesem Werk (im folgendem es genannt) recht groß ist hier einige Antworten auf ein paar selbstgestellte Fragen.
Ist es provokant?
mpf, nee. Na gut, vielleicht für Leute, die nur Siebziger-Jahre-Pornos kennen oder als Kind nie Freiräume für individuelle Selbsterforschung zugesprochen bekommen haben (i.e. Der Westdeutsche - sorry, das musste mal sein).
Kann man sich als Kerl daran aufgeilen?
mpf, nee. Na gut, vielleicht wenn man nur Siebziger-Jahre-Pornos kennt. (Zugegeben, das mit der Duschbrause (heißt das so?) ist anregend.)
Ist es feministisch?
Nö, hat das irgendwer behauptet? Hostel II ("Don´t call me fuckin´cunt, fucker.") kann man feministisch interpretieren, aber Feuchtgebiete?
Was ist es dann?
Stellenweise ein moderner Horrorfilm. Wer es gelesen hat erinnert sich jetzt vielleicht an die Splatterszene - die fand ich echt hart, oder auch dieses Haareausreißendingens am Ende.
Überhaupt ist dieses Buch ein klassisches Horrormärchen, schön und modern erzählt - das Happy End dann noch bei Moodysson (Fucking Åmål) geklaut ("Ich drücke mit Schmackes auf den Buzzer, die Tür schwingt auf, ich lege den Kopf in den Nacken und schreie."). Die Autorin gehört halt zur Generation MTV, was sich auch am an Tarantino angelehnten Erzählstil zeigt. (Und überhaupt wollte sie endlich mal aufschreiben, was sie schon immer mal sagen wollte.)
ps: wir sind ja so Videoclipsozialisiert, dass wir immer den zugehörigen Film lesen.
pps: Das solche Versuche oft ins kommunitaristische abgleiten lassen wir hier mal außen vor.
Ist die landläufige Kritik berechtigt?
Wenn sich die Autorin vorgenommen haben sollte ein feministisches Manifest zu verfassen, ja, da sie das offensichtlich nicht getan hat erübrigt sich ein näheres darauf eingehen. Die Autorin verarbeitet eher ein Trauma welches sie Scheidungskindern andichtet (ob das so ist kann ich nicht beurteilen), überinterpretieren kann man das, wenn man wollte, als deutsche Vergangenheitsbewältigung (auch das Gas spielt eine Rolle) und würde mal schön in die Schlußstrichdiskussion hineingezogen.
Letzte Frage: Ist es unterhaltsam?
Definitiv ja! Hat Spaß gemacht. (Und Karl Napp ist neidisch auf die sprachliche Wendung "Sehr gut, Helen" als wiederkehrendes Muster, obwohl des gar nicht zu seinem Erzählstil passt.)
np: brit - piece of me
Da das mediale Interesse an diesem Werk (im folgendem es genannt) recht groß ist hier einige Antworten auf ein paar selbstgestellte Fragen.
Ist es provokant?
mpf, nee. Na gut, vielleicht für Leute, die nur Siebziger-Jahre-Pornos kennen oder als Kind nie Freiräume für individuelle Selbsterforschung zugesprochen bekommen haben (i.e. Der Westdeutsche - sorry, das musste mal sein).
Kann man sich als Kerl daran aufgeilen?
mpf, nee. Na gut, vielleicht wenn man nur Siebziger-Jahre-Pornos kennt. (Zugegeben, das mit der Duschbrause (heißt das so?) ist anregend.)
Ist es feministisch?
Nö, hat das irgendwer behauptet? Hostel II ("Don´t call me fuckin´cunt, fucker.") kann man feministisch interpretieren, aber Feuchtgebiete?
Was ist es dann?
Stellenweise ein moderner Horrorfilm. Wer es gelesen hat erinnert sich jetzt vielleicht an die Splatterszene - die fand ich echt hart, oder auch dieses Haareausreißendingens am Ende.
Überhaupt ist dieses Buch ein klassisches Horrormärchen, schön und modern erzählt - das Happy End dann noch bei Moodysson (Fucking Åmål) geklaut ("Ich drücke mit Schmackes auf den Buzzer, die Tür schwingt auf, ich lege den Kopf in den Nacken und schreie."). Die Autorin gehört halt zur Generation MTV, was sich auch am an Tarantino angelehnten Erzählstil zeigt. (Und überhaupt wollte sie endlich mal aufschreiben, was sie schon immer mal sagen wollte.)
ps: wir sind ja so Videoclipsozialisiert, dass wir immer den zugehörigen Film lesen.
pps: Das solche Versuche oft ins kommunitaristische abgleiten lassen wir hier mal außen vor.
Ist die landläufige Kritik berechtigt?
Wenn sich die Autorin vorgenommen haben sollte ein feministisches Manifest zu verfassen, ja, da sie das offensichtlich nicht getan hat erübrigt sich ein näheres darauf eingehen. Die Autorin verarbeitet eher ein Trauma welches sie Scheidungskindern andichtet (ob das so ist kann ich nicht beurteilen), überinterpretieren kann man das, wenn man wollte, als deutsche Vergangenheitsbewältigung (auch das Gas spielt eine Rolle) und würde mal schön in die Schlußstrichdiskussion hineingezogen.
Letzte Frage: Ist es unterhaltsam?
Definitiv ja! Hat Spaß gemacht. (Und Karl Napp ist neidisch auf die sprachliche Wendung "Sehr gut, Helen" als wiederkehrendes Muster, obwohl des gar nicht zu seinem Erzählstil passt.)
np: brit - piece of me
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