Monday, October 15, 2007

roots, bloody roots

Michael Ringier, schaffender Unternehmer und nicht raffende Heuschrecke, über die Vorteile gedruckter Zeitungen in der taz:

"Im Internet finden ich ja meist nur, was ich suche. In der Zeitung finde ich Dinge, von denen ich gar nicht wusste, dass sie mich interessieren. Wenn ich so eine Doppelseite mit dem Auge überfliege, habe ich innerhalb von Sekundenbruchteilen herausgepickt, was ich lesen will. Das kann etwas sein, was ich sonst nicht gefunden hätte, weil ich gar nicht wusste, dass es das gibt. Außerdem ist das Lesen auf Papier wesentlich angenehmer als auf dem Bildschirmformat. Das kann keine Technologie der Welt ändern."

Herr Ringier kennt anscheinend keine rss-feeds (die sind nämlich Angebots- und nicht Nachfrageorientiert), weiß nicht, dass man die Schriftgröße im Browser individuell anpassen kann, was bequemes lesen im Gegensatz zu umständlichem Rumhergefalte erlaubt (jaja, die klügsten Köpfe haben die größten Dinger, ähm, Zeitungen), von der platzsparenden Möglichkeit des Archivierens mal ganz abgesehen.

Und noch eine Fehleinschätzung: "Sogar die Computerfreaks drucken doch dauernd irgendwas aus." (also wir jedenfalls nicht)

Wir können ihm aber auch zustimmen:

"Ich glaube auch, die Leute haben langsam die Schnauze voll von missionarischem Journalismus. "

ps: interessanter Nebenaspekt dieser Kommodifikation der Kapitalakkummulation im Nachrichtengewerbe ist die Klage der FAZ und der SZ gegen den perlentaucher...


np: dälek - abandoned language

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