Saturday, May 20, 2006

burtstach

Heute wäre John Stuart Mill 200 Jahre alt geworden, wäre da nicht dieses blöde materialistische irgendwann sterben müssen. In der "Welt" gibt es zu diesem Anlass eine Zusammenfassung seines Lebenslaufes, ich finde, wie Jean-Claude Wolf in der NZZ, zum 200. ist auch ein wenig Pathos erlaubt:

"John Stuart Mill kombinierte ökonomischen Liberalismus mit einem Bildungsliberalismus, der aristokratische Elemente, aber auch Anleihen beim Frühsozialismus einschliesst; die Verteidigung einer Vielfalt von Lebensexperimenten und der Notwendigkeit exzentrischer Individuen als Korrektiv zur Tendenz der kulturellen Nivellierung verleiht diesem Liberalismus sein unverkennbares Profil."

Mill müsste eigentlich eine Ikone der emanzipatorischen "Linken" sein (eine seiner größten Ängste war die "Tyrannei der Mehrheit" (Tocqueville)), blöd nur, dass er von den Dummliberalen vereinnahmt wurde (wie auch Adam Smith). Er ist immernoch aktuell, da seine Forderungen noch nicht erfüllt sind, oder erreichtes subtil wieder zurückgenommen wird.

Happy Birthday!


np: the doors (heute ist mein alljährlicher doorsabend.)

Wednesday, May 17, 2006

the bullet changes the power fast

we picked a pic just for you: our kind of resistance.

this is soo fuckin´nice:



as patrick s. teached us: electronic music means war to us!


np: monokrom - Tales Of Rabbits And Hares (this makes pink rabbits (a.k.a empty rooms) smile and dance)

Friday, May 12, 2006

demosexual

oder warum demos alberne scheiße sind:

wtf is demosexual?

In der Stadt wo ich (manchmal) wohne finden heute und morgen Demonstrationen statt. So positiv einzelne Intentionen sind (z.b. anti-national) kommt dabei mehr rum als Selbstbestätigung und Selbstbeweihräucherung? (Wegen meiner ausgeprägten Sozialphobie kann ich mich leider nicht vom Gegenteil überzeugen.)

Anstatt Alles in Schutt und Asche zu legen (der klassische restart) latscht man lieber doof in der Gegend rum und hält "maulaffenfeil". Oder freut sich über ein paar brennende Müllhaufen.


np: enduser - from zero

Thursday, May 11, 2006

real gates

Ich habe hier ja vor einiger Zeit auf S. Zizeks liberale Kommunisten verwiesen. Deswegen will auch die Erwiderung Fernando A. Iglesias erwähnt werden. Da meine Spanisch-Kenntnisse ähnlich mangelhaft wie die der deutschen Grammatik und Rechtschreibung sind sei hier die Übersetzung des Perlentauchers zitiert:

"Der Linken des neuen Jahrtausends fehlt kein Programm - ihr fehlen Phantasie, Wille, Mut und Anstand. Wäre sie imstande, sich die grundlegenden Werte des kapitalistischen Liberalismus zu eigen zu machen und sich für die Klassengesellschaft einzusetzen, aber gegen deren Verwandlung in eine Erbengemeinschaft, für eine Welt, in der persönlicher Verdienst und Leistung zählen anstelle des Zufalls in Form ererbter Vermögen, für einen humanistischen Individualismus statt nationaler Stammesgemeinschaften und Familienclans, so überwände sie endlich den progressiven Feudalismus, in dem sie es sich so bequem eingerichtet hat. Wie muss es um eine bestimmte 'Linke' bestellt sein, dass man sich genötigt fühlt, ausgerechnet Bill Gates zu Hilfe zu kommen!" (Hervorhebungen von mir)

Das kann man fast so stehen lassen. Ich würde das humanistisch vor dem Individualismus stärker betonen, naja, ich würd auch gern auf der voyager leben.

Ich muss jetzt erstmal ne Auszeit nehmen. 5000 feeds müssten noch gelesen werden (ist es eigentlich schlimm, mal was zu verpassen?) und in den nächsten acht Wochen müssen noch mindestens 50 halbwegs plausible Seiten über "innovative Milieus" zustande gebracht werden. (Immer diese Schreibblockaden, deswegen auch so viel über Musik in letzter Zeit)

Ausserdem bin ich passend zum Wetter grad ein bisschen verknallt. Und was ist mit der Revolution? Ach, ein paar Wochen kann die nun auch noch warten...


np: leningrad cowboys - zombies paradise (yep, feiermugge)

Sunday, May 07, 2006

apfelmann

Irgendwie scheint es ja zum guten Ton zu gehören, sich über das neue Blumfeld-Album "Verbotene Früchte" auszulassen. Dem (gesellschaftlichen Zwang) will selbstverständlich auch dieses kleine unbedeutende Blog gerecht werden.

Nur, ich kann nichts weiter hören als eine formidable Satire auf die (deutsche) /Empfindsamkeit/. Aber mal ehrlich, hat Distelmeyer je über anderes als Adoleszenzprobleme gesungen, und diese dabei so verpackt, dass man sich ernsthaft damit identifizieren konnte, wenn man ein "Kerl" ist? (Ähnlich sind andere Hamburger auch vorgegangen.)

Zugegeben, anhören kann man sich das Werk wirklich nur einmal...


np: peeping tom

Friday, May 05, 2006

doll doll doll

Plattenrezensionen sind ja im Kern immer albern und eigentlich überflüssig. Ihr Dasein verdanken sie spezifischen kulturhistorischen Gegebenheiten (well, let´s make a hype, weil den kenn ich oder die zahlen fett dafür oder sonst schicken die uns nichts mehr) und im digitalen Zeitalter sei dem interessierten Hörer das selbstständige Hören und Urteilen empfohlen.

Darum hier nur soviel: Ich flash ja im Moment mal wieder total auf The Dresden Dolls.

Auch wenn jessicaspee über sie sagt: "I have even met them and hung out back stage so I think I can clearly give a discription of how much they SUCK. Amanda is a stuck up snob, she is extreamly unorigional and she is one of those dumb ass "artists" who I unfortunatly have to be surrounded by because I live in western massachusetts who says "I'm an artist! I have feelings! I hate george Bush because it's popular to hate him! I don't know anything about life and politics!" FUCK Amanda and her stupid bullshit and all of those dumbass 15 year olds who think they are special induviduals who wear stupid strips just like Amanda." Und Les Enthusiasm gehört hat, "Amanda plucks her pubes into a swastika". (nachzulesen im anti-dresden-dolls-blog)



hm, keine Ahnung, ich bedauere grad mehr, dass ich meine piano lessons so schnell abgebrochen habe - naja, egal.


np: dresden dolls - a is for accident (großes Kino:)

Tuesday, May 02, 2006

yogische flieger

ohne Worte 2:

Es ist ja eines der größten Ärgernisse in dieser Welt, dass ganzheitliche /Erklärungsansätze/ fast immer esoterisch vermurkst werden (anstatt zu sagen: Ich weiss, dass ich nichts weiss) und oft einen kaum verhüllten Rassismus predigen.

Nun kann man als Yoga-Aktivist auch für die BRD fliegen. Damit kann ein "hohes Maß an Kohärenz und Ordnung im kollektiven Bewusstsein" erzeugt werden, was dem Ziel dient, "dass Deutschland unbesiegbar wird".

Was machen jetzt nur all jene, denen weder erzeugbares noch das Endziel behagt? Vielleicht Reisen. Nach Italo Calvino ist das Reisen das Gegenteil von Fliegen. Wissen wir ja auch, das Werden ist das Sein.


np: venetian snares - Rossz Csillag Allat Született