Sunday, September 30, 2007

intellektuelle proleten

oder: samstag und so in hometown:

Mir wurde es als Jazz angekündigt, es waren aber eher irische Sauflieder in pseudo-intellektuellem Gewand. Und warum müssen Humanoide dämlich den vermeintlichen Takt klatschen?

Dazu zitier ich nur: "Oscillators instead of instruments: frequency modulation instead of notes: voltage control instead of computer control: abstraction instead of perfection: reduction instead of saturation: high density instead of high fidelity: energy instead of entertainment."

Ambivalenz 2.0

Gerade mit meiner Schwester über die Ästhetik Bergaminis gelabert.


Schön ist es trotzdem, auch wenn es von heldenplatz coolere (morbidere) Versionen gibt (auf dem Album "Schmerz").

Kann man diese Art der Darstellung als Sichtbarmachung des Krankhaften (auch wenn wir Anti-Normalisten sind fällt uns grad kein besserer Begriff ein) verharmlosen?

Während Haus Arafna (wp) unserer Meinung nach die Ambivalenz des deutschen Wesens (oder allgemeiner: des Kaputtseins an der Welt) auf den Ton bringen, kann man das von Kirlian Camera nicht unbedingt behaupten.

Als libertärer Kommunist, der u.a. auf potentielle Nazimusik steht hat mans nicht leicht. (Das wir die "Goldene" von DiJ besitzen verschweigen wir hier lieber.) Da wir nicht in Bayern leben müssen wir uns auch nicht mit uniformtragenden hitlergescheitelten Noise-Addicts auseinandersetzen...

Hier noch der Pop-Klassiker.


np: ...

words 3.1.3.2

"Du hast ja wohl auch nen schlechten Pilz erwischt, wa?"

Saturday, September 29, 2007

what about freud?

Georg Seeßlen arbeitet sich in der jungle world an der Dialektik von Terror und Ordnung ab, und vergisst dabei glatt, dass Rammstein schon alles dazu gesagt haben. ("Ich Will")


np: ...

words 3.1.3.1

"das physische Erlebnis kann dir keiner vermitteln."

flashen grad hier drauf... freu...

Friday, September 28, 2007

words 3.1.2.7

"Na, weil Billy als androgynes Erotiktop-model für Teenies ein Gegenprogramm zu der Vergewaltigungsästhetik der Gangbangrapper darstellt. Und zwar eins, das sogar in Haupt-schulen ausgestrahlt wird." (Jens Friebe in konkret 10/2k7, S.36 über Tokio Hotel)

Einen älteren Artikel zu Tokio Hotel gibts hier.


np: You Keep Me Hanging On

schuld-kult

oder: die Bemängelung des Fehlens eines solchen:

"Auf der medialen Bühne der nationalen Inszenierung hat die dritte Tätergeneration einen privilegierten Platz: Die »neue Unbefangenheit« im Umgang mit der Geschichte, in der Auseinandersetzung mit den Erfahrungen der eigenen Großeltern und der Wunsch, bei der Fußballweltmeisterschaft auch einmal unbeschwert »schwarz-rot-geil« sein zu können, machen diese Generation zum Protagonisten eines postnazistischen Nationalgefühls, das in der Kultur entstand, die nach 1945 wesentliche Elemente des nationalsozialistischen Bewusstseins, Strukturen der Entwirklichung, des Antisemitismus und des autoritären Charakters in die demokratische bzw. realsozialistische Nachkriegsgesellschaft überführte." (link)

Ganz doof ist der Text nicht, aber sich als "dritte Generation" (nach Auschwitz) die Täterjacke anziehen - wtf? - gar die verabscheute, für steril Aufgewachsene ekelerregende Nachgeburt sein?

Besser als das Fehlen eines nationalen Bruchs (was die Geburt einer *Neuen Nation* impliziert) zu bemängeln kritisiert man an der BRD 2k7 ff. vielleicht "menschenrechtszentrierte(n), bewaffnete(n) Internationalismus, eine grüne Errungenschaft seit Srebrenica", und so Zeugs. (Mehr dazu gibts täglich etwas dogmatisch aufbereitet bei german foreign policy.)


np: the world is not enough

Labels:

Friday, September 21, 2007

der anti-sportler

Wir hassen Sport im Allgemeinen, Fussball im Besonderen.

Wie Wurm muss man sein, um diesem nationalistischen, lokalpatriotischen Dreck anzuhängen?

Anthropologisch gesehen mag es solche Formen des *freundschaftlichen Kräftemessens* immer gegeben haben - das macht es nicht besser. (Andererseits waren die antiken Olympischen Spiele neueren Untersuchungen zu Folge recht brutale Angelegenheiten, btw.)

Selbst der *fairste* Wettkampf bleibt Wettkampf, die Unterteilung in winners and loosers. (Die Aufopferung in menschliche Logik.) Wir können nun das Erhabenheitsgefühl aktiv *Überlegener* noch halbwegs nachvollziehen, das Verständnis für "Sieg..." brüllendes *Fantum* geht uns hingegen völlig ab. (Jaja, es liegt am identifikationsinduzierten Dopamin oder so)

Kann man nun auf Grund dieser schmalen Analyse die Überwindung des Vergleiches als erste Voraussetzung für Emanzipation postulieren? (Problematisch ist dabei, dass das menschliche Hirn in Vergleichen denkt - glaubste nicht? Dann versuch mal irgendeinen Sachverhalt ohne Vergleich zu denken.)


np: tricky - Vulnerable

knarf from mars

Knarf Relloem mag ja alles in allem ein cooler Typ sein.

Wie soll man aber einen Satz, den er laut lilli von MOG auf einer lokalen Selbstvergewisserungsveranstaltung geäußert hat, verstehen oder deuten.

Die Musik ist eine Weltflucht für mich: ich habe ein Problem damit aus Deutschland zu kommen, und in meiner Musik kann ich einfach behaupten ich käme vom Mars”.

Wie stark muss man sich mit der Konstruktion des Nationalen identifizieren, um ein Problem damit zu haben?


np: gjöll - not to lead nor to follow

Wednesday, September 19, 2007

dänisches kino

in der BRD:

check it!

komm pop

oder: ehrliche Politiker:

Was Kapitalistiker schon immer gewusst haben, Bundeswirtschaftsminister Glos und *Kulturstaatsminister* Bernd Neumann sprechen es aus:

"Zugleich (neben der Förderung des Exports deutschen Liedguts - d.V.) betonten die Unionspolitiker die "Gesamtverantwortung" der Politik für den Schutz geistigen Eigentums als eine der Voraussetzungen für den ökonomischen Erfolg der Kulturindustrie."

Es geht beim Gerede um das Urheberrecht also nicht darum, dass die Urheber auch unter gegebenen gesellschaftlichen Bedingungen zu fressen haben (sie treten ihre Rechte eh meist an Lizenzfickvereine ab), sondern um den ökonomischen Erfolg der Kulturindustrie im Allgemeinen, der toitschen im Besonderen.


np: enduser - Comparing Paths

phone sweet phone

Ab 9. November gibts Apples iPhone in der BRD für voraussichtlich 400 Ocken (wir bilden schon Rücklagen) exclusiv bei t-mobile.

Gekonnt humorvoll finden wir die deutsche Präsentation des mobilen surfens:

Was liest der wohlhabende deutsche Hippie unterwegs? Klar, die Süddeutsche. Welcher Artikel aber erregt seine Aufmerksamkeit? "Deutsche Touristen im Ausland. Weltmeister im Moralexport."

Sage noch einer, US-Amerikaner hätten keinen Humor...


np: neutral - caller ID

Labels:

Saturday, September 15, 2007

du bist ware III

oder: Was die Konkurrenzgesellschaft verinnerlicht habende Leute so träumen:

"Spears lebt unsere Ur-Alpträume aus: splitternackt zur Schule zu kommen oder eine Klassenarbeit schreiben zu müssen, auf die man nicht vorbereitet ist - während um einen herum alle kichern und mit dem Finger auf einen zeigen." (sponline)

Wie die Binsenweisheit des autoritären Charakters "Hochmut kommt vor dem Fall" lässt der Fall Spears tiefe Einblicke in humanoide Denkschemata zu - wir würden mal verneinen, dass das an der Erfahrung beschädigten Lebens liegt.

Ob Brit zum kichern zu mute ist, wissen wir allerdings nicht... wär schade, wenn nicht.


np: nick cave - And No More Shall We Part

Thursday, September 13, 2007

words 3.1.2.6.8

"Keine Drogen ist auch keine Lösung."

Saturday, September 08, 2007

gleiche unter gleichen

oder: "bevor das Abendland untergeht und das Grundgesetz in den Koran integriert ist":

Für Bettina Röhl, über die man keine weiteren Worte verlieren muss, ist in der Welt die RAF die letzte deutschnationale Identifikationsstiftung gewesen. Mal dahingestellt, wie sie das herleitet, ganz unrecht hat sie wohl nicht.

Aber die letzte? Kennt sie nicht die moderne deutschnationale Identifikationsstiftung politically incorrect (link)?

Wie auch immer.

*Die Deutschen* haben ihren Hang zum Totalitarismus nie ablegen können. Sie brauchen das Entweder-Oder, ihre "junge welt" oder ihre "bahamas", oder Meinungsbildner, die ihre Ressentiments als Polemik verteidigen, sollte sie jemand darauf ansprechen.

Darf man auch israelsolidarisch sein, ohne "in anderes, falsches Fahrwasser zu geraten und dort zu versinken." - Darf man fordern, lasst sie miteinander ficken, dann passt des scho?


np: Haus Arafna - Swastikas Kommando

Wednesday, September 05, 2007

1354 verschwendete stunden

oder: volkswirtschaftslehre für dummies part 1:

Wie gehirngewaschen muss man sein in Zeiten wie diesen?

"Der Zeitgeist hat sich fundamental gewandelt. Arbeitszeitverkürzung ist kein Thema mehr. Aus einem einfachen Grund: Die Beschäftigten wollen es nicht. Sie haben erkannt, dass sie mit immer weniger Arbeit ihre eigenen Stellen gefährden. Sichere Jobs und steigende Einkommen - dafür sind sie bereit viel und noch mehr zu arbeiten. Sie haben verstanden: Nur wer etwas leistet, kann sich auch etwas leisten." (link via)


Es soll hier allerdings nicht um den ökonomischen Zwang dieser Gesellschaftsorganisation gehen.

Das gesamtgesellschaftliche Einkommen (d.h. genau genommen der Fortschritt der Kapitalakkumulation) wird als Funktion von technischem Fortschritt (Produktivität) in Abhängigkeit von eingesetztem Kapital und eingesetzter Arbeitskraft, Y= t(K,A) dargestellt. (Anm. Man kann auch noch die Geschicktheit der Produzenten, also ihre Effizienz bei der Produktion als Variable Humankapital (kognitive Fähigkeiten, Ausbildung etc.) hinzufügen, wovon wir hier mal absehen.) Setzt man zwei der drei Variablen (t und K oder K und A) als mittelfristig nahezu konstant voraus, resultiert ein Steigen oder Sinken der Dritten in ein analoges Verhalten der zu Betrachtenden Variable Y. Sind t und A konstant verhält sich Y bei kapitalistisch organisierter Wirtschaftsweise konträr. It's just that simple.

Nun variieren Variablen aber variabel und nicht überall gleich, was aber wieder ein anderes Thema ist.

Um den von Marx diagnostizierten "tendenziellen Fall der Profitrate", der sich wegen langfristig steigender Kapitalaufwendungen (K) ergibt, abzuschwächen, muss am "variablen Kapital" (bei Marx Kosten der Arbeitskraft, hier: A) gespart werden, wenn die Produktivkraft (t) nicht überkompensierend wirkt oder die globale Konkurrenz dem ungeachtet höhere Renditen abwirft.

Man könnte nun problemlos mit minimalem Einsatz von A und hohem Einsatz von t und K den gleichen Output (Y) an Gebrauchswerten produzieren (da das nicht geschiet ist obiges Y demnach Gebrauchswert plus Profit), nur ist dann unter gegebenen gesellschaftlichen Bedingungen kaum Kapitalakkumulation zu realisieren, da K und t (also das investierte Kapital, wobei t in K mehr oder weniger aufgeht) in diesem Fall in der Regel sehr hoch sind und somit der Zinns (hier: Profit) relativ gering (es sei denn, t ist überdurchschnittlich hoch).

Ist nun A auf Grund niedriger Reproduktionskosten der Ware Arbeitskraft lokal sehr günstig zu haben (die Kosten von t und K dürften global nahezu identisch sein, allerdings kann der in Y enthaltene Profit auch höher sein, wenn das Gesamtniveau von Y,t, K und A geringer ist) stellt das ein Problem für Akkumulatoren in Regionen mit relativ hohen Kosten für A dar, da helfen auch gut ausgebaute Beziehungsnetzwerke (die noch als vierte Variable in obige Funktion einzufügen wären) nicht weiter.

Bevor wir uns hier um Kopf und Kragen reden, hören wir erstma auf.


np: under byen - det er mig der holder traeerne sammen

alltagsbeobachtungen IV

oder: irritationen des alltags:

Neulich ein sympathischer Zeitgenosse zu mir: "Umbringen werden Sie sich auch nicht, dazu sind Sie zu fröhlich." - Ich verkniff mir ein: "Who knows" und brachte ein verunsichertes "Sicher nicht..."


np: skinny puppy - smothered hope

Monday, September 03, 2007

lektüretip(p)

Einen schönen Artikel von Siegfried Kohlhammer gibts im Merkur. Es geht darin um Intellektuelle, die sog. Moderne, um "die Scholle" und realsozialistische Sinnstiftung, um Utopie und Religion und Utopie als Religionsersatz und derlei Kram.

Und das alles ohne prolligen Antideutschsprech...

Sunday, September 02, 2007

the dassing bros.

oder: die hure geben:

Wenn es die Welt irgendwie gut mit uns meinen würde, und wir einen Wunsch frei hätten, würden die Dassings (aka mentallo & the fixer) dieses Jahr beim Bunkerfest den Headliner geben.

Fetisch:


(Dwayne 1997 oder 98 - scheissen lange her, alter)


get a grip, dude - and make sure your amplifier is on max...:

smothered hope

Da wir gerade Requiem for a Dream gesehen haben, müssen wir irgendwie an skinny puppy denken.


Saturday, September 01, 2007

check it!