Sunday, December 31, 2006

... if u can

oder: initiationsritual II:

kinners, wieso gibts sowas nicht im real 21century?

Weils auch damals schon albern war, ok, aber cooler als Tokio Hotel wars scho, eh?

juten rutsch un so (sagt man ja wohl so today, wa)....


np: ...

update: we r not individuals, we r family

Friday, December 29, 2006

they not gonna get us

oder: wie verkauft man ein Produkt:

Der von uns im Allgemeinen sehr geschätzte Autor Stefan Frank darf sich in der konkret 1 2k7 zum Irak und dem Bericht der Baker-Kommission äussern.

So gibt er ein Beispiel von Economist-mus (dem wir ja auch einiges abgewinnen können):

*Keineswegs hingegen ist es denkbar, daß ein Mensch mit Verstand heute auf die Idee kommen könnte, einen Abzug der Koalitionstruppen aus dem Irak zu fordern und auf diese Weise das Schlachten seinen Lauf nehmen zu lassen. Die Sunniten müssen vor den schiitischen Milizen geschützt werden, die Schiiten vor Al-Quaida und die Kurden vor der Türkei. Dazu sind nicht weniger ausländische Truppen notwendig, sondern mehr.*

Bitte Herr Frank, lassen Sie sich rekrutieren, und nehmen Sie alle ADF-Panzerfahrer gleich mit.

Man könnte auch so sagen: Wenn sich die Idioten gegenseitig die Köppe einschlagen wollen, sollen sie es tun, da lob ich mir mein versifftes, wenn auch prekäres Leben in der *freiheitlich-demokratischen* historisch privilegisierten BRD.


np: something else...

Wednesday, December 20, 2006

6 gründe...

warum ich die usa liebe:

1. (fast) jede_r Sitcom-Nebendarsteller_in würde in der BRD und Europa gefeierte einheimische *Filmstars* an die Wand spielen.

2. Die USA sind neben der Schweiz das anarchistischste Land der Welt. (question please: for what to pay for, sucker?)

3. south park und scrubs. (naja, und auch Gilmore Girls)

4. apple computers

5. Jede kann sehr einfach Ritalin bekommen.

6. Der gemeine US-Bürger scheisst auf authentisches Leben und Identität.


np: britney spears - my prerogative

capitalism is sexy

oder: postmoderner feminismus meets massenmobilisierung:



geht mal wieder nur im reaktionär-progressiven übriggebliebenen Empire.

ps: soviel Selbstironie hät ich dem Iglesias gar nicht zugetraut, der ist in real life vielleicht auch so ne kaputte coole Sau wie Brit... (ja, ich bin Fan :)

Tuesday, December 19, 2006

cultntrash

oder: es gibt echt gute animes, man muss sie nur finden

Elfenlied (Erufen rîto) zum Beispiel (mehr Infos hier und bei google und you tube :).

Um sich ein Bild zu machen, hier hat eine sich heftig Mühe gegeben beim Zusammenschnippeln, und das Ergebnis mit funk-music unterlegt:




np: ars moriendi - satt an liebe

Sunday, December 17, 2006

web 2.0.1.5.4.2.1

*... Nicht unendlich angewidert, nicht abgestoßen sein, endlich nur noch ewig angekotzt von allem, wie es nie war und nicht mehr ist...* (Rainald Goetz, 2k6)

Auf dem Monitor Pornos ohne Ton - gegen die akustische Leere läuft Technomusik. Nebenbei halbherzig chatten. Heute noch telefonieren - erst mal ein Bier. Und schreiben, das hier zum Beispiel. - Daran denken müssen, dass das mit der Lohnarbeit in diesem Leben wohl nicht mehr anders zu regeln sein wird - seine Ruhe haben wollen von der Welt, in die man nur hineingeboren wurde. - Merken, das der Satz einiges an plakativem Potential enthält - whatever, bin ich Prometheus oder was? - Noch schnell mal eben was lesen, so nebenbei - Gedanken sind waren (sic!) auf dem Meinungsmarkt. - Beschliessen, nicht mehr zu bloggen, da albern und so. - Verdrängen, dass Leben oder so ähnlich einem manchmal heftig eine in die Fresse haut, kannste dich noch so abgeklärt geben, alder (Wieviel sind eigentlich 21 Gramm?). - Panik bekommen, dass einem irgendwann tatsächlich die Sicherungen rausfliegen, und man statt amokzulaufen auf nem Esotrip hängenbleibt - dann doch lieber schizophren werden...


np: aphex twin - come to daddy und madonna - frozen

15 seconds later

Wir sind ja gegen jede Form personalisierten Dissens, for sure:

Aber ey, echt ma: Zonenmario part 2: “Die Konfrontation der vormals nahezu au­tar­ken Zonis mit gesellschaftlichen Prozessen, die Marx als »radikale Revolutionierung der sozialen Verhältnisse« ausdrücklich begrüßte – die Konfrontation mit dem Markt und dem Aufbrechen der auf persönlichen und informellen Abhängigkeiten beruhenden Gemeinwesen –, bewirkte bei den Ostdeutschen das genaue Gegenteil. Unter Rückgriff auf Traditionen der DDR hat sich ein gesellschaftliches Klima etabliert, das sich anschickt, direkt an die für den Nationalsozialismus konstitutiven Prinzipien anzuknüpfen” (Mario Möller via gr/ml /Hervorhebung von uns.)

Der arme Adam Smith, mit K. Marx hätte er sich wohl noch verständigen können.... (Wagen wir die These, Smith war der erste bekanntgewordene verbindlich verschriftlichte Anarchist - bei Allem, was man an ihm kritteln kann.)

Es gibt zu Möller gegenteilige Beobachtungen, die feststellen, East-Europeans (kulturalisierend: Ostelbische) favorisieren präkommunistische Standpunkte, die formellen statt informellen Kapitalismus fordern (ob das nun besser ist?). Für Mario Möller scheint Kapitalismus soziologieferne Arithmetik zu sein. Jede, die in der BRD einer Lohnarbeit nachgeht weis, die informelle Ebene ist stärker ausgeprägt als in der Zonenwirtschaft... (weil, da gab es den Formalismus ML, heute kennt zudem jede halbwegs Fähige Marx, darf ihn aber nicht erwähnen... :)


np: no entry - something very personal

Sunday, December 10, 2006

alles nazis!

oder: Zonenmario erklärt die Welt oder: pauschalisieren und kulturalisieren Teil 1:

Nicht nur jede, die sich kulturell irgendwie dem Islam zuordnen lässt ist der (Hardcore-) Antideutschen Feindbild, auch die gemeine Ostdeutsche kann gar nicht anders, als Antisemitin zu sein.

Ansätze zur ernsthaften (unparteilichen) Aufarbeitung der realexistierthabenden DDR sind rar, da mich das interessiert, nehm ich gern auch **Wir sind eine starke Gemeinschaft* Über den Zusammenhang von Ostidentität und nationalem Sozialismus.* mit.

So interessant der Ansatz Mario Möllers ist, gesellschaftliche Realitäten bzw. Tendenzen in Bezug zu humanoider Sozialisation zu setzen, der Beitrag wirkt auf mich teilweise gewollt und konstruiert. (Nicht das ich es besser könnte...) So kommt er dann zu Schlussfolgerungen wie dieser: *Ostdeutsche kultivieren die berechenbare Gemeinschaft früherer Tage, lehnen *den Westen* als Wertekonzept ab, weisen einen starken Bezug zur *schaffenden Arbeit* auf und nicht zuletzt gilt der Staat als letzte Sicherungsinstanz und Adressat des *gesunden Volkswillens*.* (S.6)

Ersetzt man nun *den Westen* durch *die USA* stellt sich die Frage, wo das spezifisch ostdeutsche an dieser Beobachtung sein soll.

Auch von der sog. *Neuen Aussenhandelstheorie* scheint der Autor noch nie gehört zu haben, wischt er doch den Ausverkauf der Zone bei der Angliederung an die BRD als subjektive Empfindung der Zukurzgekommenen weg. (Selbst schuld Ossi, biste dem *Klassenfeind* auf den Leim gegangen, könnte man sagen...:)


np: vromb - emission pilote

Saturday, December 09, 2006

ficken deluxe

Wir pflegen ja einfach gestrickte Weltbilder. Z.b., letztlich geht es bei Allem nur ums Ficken. (Wir lieben auch Substantivierte Verben :).

Und Tempo ist Sex (love or loose)! Nicht uneingeschränkt, aber in Momenten. (Btw, hat Ulf Porschard die nervigen Autoanzeigenkunden akquiriert?) Gut, die Seiten 316 bis 359 der *einmaligen* ten-years-later-Ausgabe kann man wohl getrost vergessen (hatte noch keine Zeit zum Lesen...), der Rest ist style. (Ich als Brillenfetischist vermisse allerdings die in den 90ern angesagten eyewear-Anzeigen...)



Für nur 4€50 kann geneigte Konsumentin nun das Tempo-Revival-Heft gegen einen Teil ihres verfügbaren Haushaltseinkommens eintauschen. Ist die Alltime-Tempo ein Surrogat für Männlichkeit, ein Jungsding, trotz des auf androgyn Gemaches? Who knows - who cares.


np: enduser - form without function

Thursday, December 07, 2006

opium fürs volk

oder: Initiationsritual

Nachfolgend das von einem Zeitzeugen kommentierte (alle Kommentare in Klammern und kursiv (k) )Vorwort aus *Vom Sinn Unseres Lebens*,Zentraler Ausschuß für Jugendweihe in der Deutschen Demokratischen Republik (Hrg.), Verlag Neues Leben, Berlin 1983. Um uns dem Vorwurf des tendenziösen zitierens zu entziehen, haben wir den gesamten Text kopiert.

:::Anfang:::

Liebe junge Freunde!

Zur Jugendweihe spreche ich Euch und Euren Eltern die herzlichsten Glückwünsche aus. Dieser festliche Tag ist einmalig und nicht wiederholbar. Er wird Euch sicher unvergessen bleiben.
Mit der Jugendweihe setzen wir in der Deutschen Demokratischen Republik eine schöne Tradition der revolutionären deutschen Arbeiterbewegung fort. Ende des 19. Jahrhunderts fanden in wichtigen Zentren der revolutionären Arbeiterbewegung die ersten Jugendweihen und proletatischen Schulentlassungen statt. Zu denen, die sie als junge Menschen erlebten, gehörte der hervorragende Führer der deutschen Arbeiterklasse, Ernst Thälmann.
(Man beachte hier die ständige Wiederholung von Schlüsselwörtern.)

Noch hinter Zuchthausgittern des Faschismus erinnerte er sich an die eindrucksvollen Stunden des Jahres 1900 in Hamburg: "Der große Saal war brechend voll. Ich staunte, und ich war begeistert. Alles nur Jugendliche von meinem Alter. Was für eine Masse, welches Feuer, welches Temperament, welche Begeisterung ... Der Gesang der Tausende, welch eine Wirkung, welch eine Freude ... Dann kam für mich das große Erlebnis. Der Redner des Tages erscheint ..., spricht von der Bedeutung der vor uns liegenden Jugendjahre ..., Euer Leben beginnt ernster zu werden, einzeln seid ihr nichts, geschlossen und vereint seid ihr alles! ... Werdet Mitstreiter und Mitkämpfer für Wahrheit und Recht, für die heilige Sache des Sozialismus!"
(War Thälmann bei einer von Riefenstahl choreografierten Hitlerrede? Haben die planenden Deppen uns 1984 immer noch für genauso propagandaanfällig gehalten, wie sie selbst einst waren? Bemerkenswert auch, das die kirchenfeindlichen Puritaner die *heilige Sache des Sozialismus* nicht wegzensieren liessen, gut, die allgemein verbindliche Jugendweihe sollte einen Ersatz für christliche Kommunion darstellen, mensch braucht halt Rituale.)

Heute feiert mit Euch unser ganzes Volk den Eintritt in die Welt und die Verantwortung der Erwachsenen, umgibt es Euch mit jener Aufmerksamkeit und Fürsorge, die unserer Gesellschaft wesenseigen sind. (Stasi?) Das Leben, das Euch erwartet, unterscheidet sich nicht grundlegend vom bisherigen, wird jedoch, sicher nicht von heute auf morgen, neue Freuden, neuartige Aufgaben und Probleme mit sich bringen.
(Sollte das jetzt Hoffnung vermittelnd oder Warnung sein?)

Unser Volk weiß es hoch zu würdigen, daß Ihr Euch in eurem Gelöbnis (*ja, das glooben wir*) verpflichtet, getreu der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik für die große und edle Sache des Sozialismus zu arbeiten und zu kämpfen, das revolutionäre Erbe unseres Volkes in Ehren zu halten, die Freundschaft zur Sowjetunion zu pflegen und die hart erkämpften Errungenschaften gegen jeden imperialistischen Angriff zu verteidigen.

Es ist ein großes Glück, daß Ihr im Frieden geboren und aufgewachsen seid. Krise und Krieg, Not, Hunger und Verwüstungen mußtet Ihr nicht am eigenen Leib verspüren. Aber noch sind die drohenden Wolken der Kriegsgefahr nicht verschwunden, ist der weltweite Kampf um den Frieden nicht bis zu Ende ausgefochten. Er braucht den Einsatz jedes einzelnen.

Ihr habt gelobt, nach hoher Bildung und Kultur zu streben, Meister Eures Faches zu werden, unentwegt zu lernen und all euer Wissen und Können für die Verwirklichung unserer großen humanistischen Ideale einzusetzen. Ihr könnt es in der Gewissheit tun, daß unser Land Euch dazu alle Möglichkeiten bietet. (Wie dem Wolf Biermann, z.B.) Von jedem sollten sie klug genutzt werden. (Aufforderung zum Appeasement?) Eine erste große Bewährungsprobe liegt in den nächsten Jahren vor Euch: der erfolgreiche Abschluß der zehnklassigen allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule.

Anforderungen an die eigene Persönlichkeit sind mit dem Versprechen verbunden, stets kameradschaftlich zusammenzuarbeiten, Euch gegenseitig zu achten und zu helfen, das persönliche Glück immer mit dem Kampf um das Glück des Volkes zu verbinden, Eure Eltern und Lehrer, die Freunde der Freien Deutschen Jugend und die Paten aus den Betrieben werden Euch dabei mit Rat und Tat zur Seite stehen. Von den Erfahrungen, die sie an Euch weitergeben, legen wir Euch vor allem eine ans Herz: Fleiß und Wissen, nützliche Tat und Opferbereitschaft sowie unwandelbare Treue zum Sozialismus haben unser Land vorwärtsgebracht und werden es auch in Zukunft weiter voranbringen.
(Ersetzt man *zum Sozialismus* mit *zu Deutschland* findet man sich in der derzeit angesagten Standortdebatte.)

Gemeinsam mit den Älteren werdet Ihr das Heutige bewahren und festigen, um das Künftige - den Kommunismus - zu erringen. (Immer diese Heilsversprechungen.) Für diese Zukunft heißt es, sich zu wappnen, danach zu streben, Bahnbrecher für den wissenschaftlich-technischen Fortschritt, Streiter für Frieden und Sozialismus zu werden. (So wie die Kinder des Kapitalismus, die californischen Hippies.)

Dieses Buch, das Euch heute aus feierlichem Anlaß überreicht wurde, soll Euch ein Ratgeber und Begleiter in den nächsten Lebensjahren sein.

:::Ende:::

btw, der Beitrag soll in keinster Weise den Nationalsozialismus relativierend sein, auch wenn realsozialistische Militärparaden und Fackelumzüge nicht so mein Style sind. Und Lächerliches an der real-existenden DDR aufzuzeigen ist auch nicht grad ne intellektuelle Leistung, aber es macht Spass....


np: shitmat - ellesse warrior 3

Tuesday, December 05, 2006

bild the bürger

oder: build the burger

Nachdem die Meinungsbürger in ihrem Feuilleton sich an der *Neuen Unterschicht* abgearbeitet haben, hier noch Elmar Borg - Die Rückkehr der Lumpen. Das Bürgertum entdeckt die Unterschicht - das schöne an dem Artikel ist, das der strunzdumme protestantische, ähm bürgerliche, Kulturbegriff hinterfragt wird.

Das das ganze *Fördern und Fordern*-Gefasel bei gleichzeitiger Streichung der materiellen Ressourcen nur den nackten Überlebenstrieb fördert und fordert fällt nicht in den Bereich Erkenntnis. Wer nun meint, die *Natur des Menschen* sei wie die aller anderen Lebewesen auf der Erde das *Recht des Stärkeren*, muss auch mit Brutalität durchgesetzte *Kriminalität* (bis hin zur Eliminierung der Konkurrenten - ich denke hier als Bild an eine Pflanzenart, die durch für sie günstige Umweltbedingungen dominiert, da sie vorhandene Ressourcen besser ausnutzt als andere, auch wenn sie sich langfristig damit eventuell ihre eigene Lebensgrundlage entzieht - akzeptieren, und kann sich nicht auf für die eigene Lebenssituation grad passende Rechtsnormen berufen.

Zurück zur Unterschicht und den Humanoiden. Darüber, dass auch in der relativ egalitären DDR, in der faktisch jede einen Arbeitsplatz zugeplant bekam, eine breite *Unterschicht* existierte (subjektiv würd ich irgendwas zwischen 10 und 30 Prozent der Bevölkerung schätzen) würde ich gern mal mehr nachlesen - leider muss ich mir jetzt erst mal nen sandwich machen...


np: recoil - liquid

Sunday, December 03, 2006

evolution

Ich habe ja eine Schwäche für ganz große Entwürfe. IMO leben wir in einer Zeit eines beginnenden gesellschaftlichen Umbruchs. Einst werden Historiker die Zeit ab ca. 1970 als Beginn einer neuen Epoche beschreiben, eines Übergangs zu einer neuen Gesellschaftsordnung. Vielleicht wird der Umbruch so gravierend sein, dass sich eine neue Bezeichnung anbietet, so wie wir heute von Feudalismus und Kapitalismus reden. Das Ergebnis ist noch wenig fassbar, nun, Kommunismus oder eine Gesellschaft, in der jede materiell ohne Zwang abgesichert ist wird es wohl nicht sein.

Eigentlich soll es mir heute aber darum gehen, warum ich kein *Linker* bin. Der Ronald Blaschke hinterfragt in einem lesenswerten Beitrag die Argumente des Arbeitsfetischisten Rainer Roth gegen ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE), zum selben Thema etwas grundlegender äussert sich Andreas Schmidt, der zwischen Arbeitszwang und gesellschaftlich notwendiger Arbeit einen Unterschied hervorhebt. Das Leute wie Roth mit ihrem Arbeiterromantizismus der herrschenden Klasse dienen (der z.B. durch Streiks (in profitablen Wirtschaftssektoren), also aktiver Arbeitsverweigerung signalisiert wird, wenn sie es übertrieben hat und Befriedungsmaßnahmen erforderlich werden) erscheint nur im Subtext. Ist ein BGE nun nur eine intelligentere Art der Massenbefriedung zum Zwecke der Kapitalverwertung oder enthält es emanzipatorische Perspektiven? Maybe, maybe not. - (Zur unvermeidlichen Frage der Finanzierung eines BGE hier noch Werner Rätz) -

Warum ich kein *Antideutscher* bin steht übrigens in der konkret 12k6, S. 11: *Regenbogenkoalition mit Brauntönen* von Peter Nowak.


np: mad ep - the madmans trilogy

to pay or not to pay

Es gibt Sachen, die man so konsumiert, da man sie so ganz gut oder ganz anregend findet. Sachen, die einen in einer über Geld vermittelten Tauschwirtschaft dazu bringen, einen Geldwert, der über dem Materiellen (im Vergleich zu anderen vergleichbaren Sachen) liegt zu kaufen sind selten, aber jede findet hier wohl persönliche Beispiele.

Einen spontanen Kaufreflex hat bei mir dieses Buch über Liberalismus hervorgerufen. (via phex) Kennt ihr das? Man sieht etwas, realisiert den verlangten Tauschwert, geht weiter, kehrt nach fünf Metern um und ist bereit, für das ideelle, das in fast jeder Ware steckt (ich unterteile Ware immer in ihre materielle und ihre ideelle Komponente, btw.), zu bezahlen. So was ist natürlich selten, sonst würde es psychologisch nicht funktionieren (darum ist der Marktpreis, der *Gleichgewichtspreis* :), ein annährend gewichteter Mittelwert zwischen höchstem und niedrigstem zu erzielenden Preis, Konsumenten- und Produzentenrente und so bla...hier liegt das eigentliche, mit herkömmlichem kapitalistischen Vorzeichen nicht adäquat lösbare Problem bei digitalen Gütern, deren materieller Tauschwert bei vorhandener, universell einsetzbarer materieller Basis gegen Null geht).

Es geht also beim viel diskutierten Urheberrecht nicht um die Frage, wieviel haben die jeweiligen Urheber an persönlichen und materiellen Ressourcen investiert, sondern, wie hoch schätze ich den individuellen Nutzen, den (nichtmarxistischen) Mehrwert (den Flashfaktor), den die Arbeit der Urheber oder des Urhebers mir verschafft. - Ist das jetzt schon Apologetentum für einen modernisierten Kapitalismus, ist der herrschende Kapitalismus einfach zu doof, weil er *die Masse* für doof hält?

Man könnte das Ganze auch auf durch Entfremdung verursachten Fetischismus herunterbrechen, imo trifft das das beschriebene Phänomen nicht wirklich.


np: substanz-t - electric opium