Friday, February 29, 2008

und sonst so?

oder: "die sprache der henker" lesen:

"Für den, der jetzt konkret einen neuen Abbonenten nennt, hat das Warten auf Littell ein Ende."

Wieder 36 Eus verballert... dafür schon auf Seite 79.

Stammleser wissen, hier ist keine halbgare Rezension zu erwarten (das können andere besser), statt dessen der Hinweis, selber lesen lohnt, da müssen sich Roches "Feuchtgebiete" erst mal hinten an stellen.


np: vromb - Mémoires Paramoléculaires

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zu gut für d-land

oder: treffen sich zwei, einer kommt nicht:

Der Bildschirmarbeiter über Niels Rufs "Herzog". (via)

Wo "switch" und "alles in ordnung" in die richtige (wenn auch massenkonsumierbare) Richtung gehen, zeigt Ruf, wies gehen kann. (Sehr schön auch, sein Auftritt bei "schmidt und pocher", wo er Pocher grandios ignoriert und Schmidt zu verstehen gibt: Du feige Sau, den wie wir ihn formen wollen formbaren Pocher statt mich zu hypen.)

Leider haben wir alle drei der auf RTL gesendeten Folgen der Serie "Herzog" verpasst - wer will schon fernsehen, wann er soll (statt TV sollte es nur noch podcast-stationen geben) - so konnten wir der Quote nicht helfen. (Da unser Haushalt für die Quotenerhebung eh nicht herangezogen wird, is des aba auch egal.)

Wir werden demnächst mal bei Murdoch anfragen, ob nicht Bedarf für langfristiges Investment in ein neues Format besteht...

Monday, February 25, 2008

out from nowhere

oder: nihilisten sind die eigentlichen humanisten:

Im ewigen Lauf der Dinge, bestehend aus hochquälen - lohnarbeiten - saufen - fressen - pennen und wieder von vorn hat man ja wenig Zeit und selten Lust für erbauende Aktivitäten, wie beispielsweise ein gutes Buch zu lesen.

Da ich erst seit ca. zwei Jahren auch mal Romane statt Sachbüchern lese, hab ich bestimmt einiges verpasst. (Tipps gerne als Kommentar.)

Es gibt sie, die Perlen, das ganz große Kino. Ein Buch das knallt wie der Film Spun und die Synapsen tanzen lässt wie eine CD von silk saw, oder eben eine Reise mit Sibylle Berg ist.

Es gibt in "Die Fahrt" auch nicht den schönsten Satz (na ja, vielleicht den: "Die Schlichtheit der Rasse, der sie, ohne gefragt worden zu sein, angehören musste, ekelte Ruth."), man müsste das halbe Buch zitieren.

Nebenbei les ich darin ein Plädoyer dafür, da *das Leben* eben sinnlos ist, es für alle so angenehm wie möglich zu gestalten.

Bei 3sat heißt es: "Nach der Lektüre eines Buches von Sibylle Berg möchte man entweder auf der Stelle Selbstmord begehen oder gleich noch ein Buch kaufen."

Ich werd jetzt erst mal alle Bücher der Frau Berg käuflich erwerben und konsumieren, dann denk ich noch mal über die Sache mit dem Selbstmord nach. (Aber man stirbt ja nicht mutwillig vor seinen Eltern, das gehört sich einfach nicht.)


np: silk saw - empty rooms

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Sunday, February 24, 2008

ich möcht' mal in die Sonne spucken.

oder: jede hat seine eigene geschichte zu erzählen:

Eine interessante Gesprächsrunde gabs neulich im zdf-nachtstudio, in der es um den Mauerfilm (den ich nicht gesehen habe) und so Zeugs ging. Sehr cool kommt der Schabowski daher (Aktueller Bezug: Warum es die Stasi gab: its the economy, stupid.). Peinlicherweise muss ich auch dem Gauck an der einen oder anderen Stelle recht geben...

Als "Zonenkind" (die um 1975 rum geborenen) fühl ich mich etwas unterrepräsentiert in der Zonendebatte, Jana Hensel und Clemens Meyer können das nur schwach kompensieren.

Meine, nun ja, heute würde ich sie am ehesten Max-Stirner-Renitenz (gnatziges Kind??) nennen wurde bei uns uffm Dorf jedenfalls geduldet. (Und ich hab durchaus eine Karriere vorzuweisen: vom stellvertretenden Vorsitzenden zum Agitator zum Wandzeitungsredakteur (alles bei den Jungpionieren, deren leicht abgewandeltes Motto "Seid Breit - Immer breit" ich heute noch schätze...), danach sollte ich dann allerdings auf ne Matheschule abgeschoben werden (um dem immanenten Effizienzproblem der überlegenen Wirtschaftsweise in naher Zukunft effizient entgegenzuwirken), immerhin besser als nach Torgau (wir wussten von nix? - auch 1984 gab es Gerüchte, das dort mit Elektroshocks gegen Renitenz gearbeitet wird, um Leute *normal* zu machen) ....)


np: step into this endless race (Was bleibt...)

Sunday, February 17, 2008

deadwood

oder: uns fällt ja entscheidungen treffen sehr schwer (weshalb wir uns meist für keine der optionen entscheiden), nun haben wir eine getroffen (fast):

Eine Reise zu planen ist gar nicht so einfach, selbst wenn man sich schon für ein Zielland (hier: USA - ursprünglich wollten wir nach Tansania) entschieden hat.

N.Y., L.A., The City, Arizona, Death Valley - alles sofort, ihr kennt das.

Das ist leider in einem Flächenland bei begrenztem Zeitbudget nicht möglich (sofern man nicht Bock drauf hat, 95% der Reisezeit in nem Bus zu sitzen), so muss man Prioritäten setzen.

Wir wollen nun nach South Dakota, in die Badlands, wo Gebirge Black Hills und Orte Deadwood oder Rapid City heißen. Und an das Wounded Knee und das Little Big Horn und und und...

Ein Kindheitstraum(a). (Grundlegende Verschaltungen des kindlichen Gehirns wurden bei uns nicht durch Karl May sondern durch diese Bücher angelegt.)

Weitere Argumente: in Deadwood mit einem Mietwagen durch die Gegend zu bügeln ist bestimmt entspannter als in L.A. und die Hotels in Deadwood sind seit der Legalisierung des Glücksspiels recht günstig. (update: Dazu gibts doch ne South Park Folge, oder?)

ps: Wieso läuft die HBO-Serie "Deadwood" eigentlich nicht in der BRD, oder haben wir was verpasst?


np: nick cave - The Boatman's Call

Saturday, February 16, 2008

one world

Heute überraschend einen Anruf aus der "Großen Sozialistischen Libysch-Arabischen Volks-Dschamahirija" bekommen (+21 ist tatsächlich die internationale Telefonvorwahl von Libyen - und die Leitungsqualität war auch sauschlecht).

Daraufhin erstmal grob was angelesen. (Wikipedia, nicht ganz aktuell, mit Gaddafi war doch letzes Jahr was....).

Nächste Woche will er hier sein, vielleicht kann man da ja mal intensiver über Dschamahirja und Islam als Staatsreligion in practice sich austauschen (falls man sich nicht wieder nur vollbreit auf ner party trifft).

--- Als pathologischer Soziallegastheniker denkt man natürlich zuerst, k, der kennt hier keine Sau, und hat keinen Bock, allein irgendwo rumzuhängen. ---


np: hecq - 0000

Thursday, February 14, 2008

meaning first

Da wir uns ja häufig darüber aufregen, wie dämlich Filme rezensiert werden, hier mal zwei positive Beispiele:

Berlin am Meer


There will be Blood


np: jimi tenor - sugar daddy

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Wednesday, February 13, 2008

the end of the world as we know it

oder: "those of us who survived instinction started fighting back":



"Weapons? - Many."


watch me.

Gut, als Neo-Schumpeterianer (also im Kern Kondratjew-Freak) denk ich ja eher, eine neue lange Welle der Kapitalakkumulation zeichnet sich ab.

Auch kann ich als antibiologistischer Biologistiker keine "komischen Biologismen" ausmachen - my turn, uhh.

Capitalism asks: "R U Mental?" - Answer: "Come and get it."




darf man auch mal so drauf sein?

note: "if y r compromised destroy it".

np: sibylle berg - die fahrt (heavy - read it!)

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Sunday, February 10, 2008

werbung

oder: wir haben ja grad videowochenende (und endlich mal zeit und lust für dinge, die wir schon lange machen wollten):

Alter, bei soviel Intensität und Genialität in nur knapp drei Stunden knallen einem ja echt fast sie Synapsen durch.

Unfassbar heavy diese Mischung aus *traditionellem* Lynch, Tarantino und dänischem Existenzialismus, und dann noch der (minimal-industrial) Soundtrack.

Most flashing (für mich jedenfalls): Die Szenen auf dem Walk Of Fame (um den gings ja bei mulholland drive schon).

Des is echt ma ein ubermovie, was auch immer der Lynch sonst so treibt.

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Saturday, February 09, 2008

gimme more

oder: fast immer brauchen wir etwas länger:

Wenn ich zwei Stunden sich bewegende Blätter im Wind sehen will, da die so ausdrucksstark sind, schau ich Filme, die von teutschen Filmkritikern empfohlen werden.

Da ich aber auf Bildgewalt und Dialoge stehe, guck ich lieber sowas wie Tarantinos death proof.

und btw.: wtf

morgen vielleicht in ausformuliert....

Friday, February 08, 2008

ohne worte

oder: sport-konkurrenz-humanoide-kapitalismus:


quelle Bild 1 spiegel online; Bild 2 netzzeitung.

ich muss dann mal weg. (erst fressen, dann ficken - oder umgekehrt.)


np: deichkind - krieg

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Tuesday, February 05, 2008

wochen ohne ende

oder: nachholendes twittern:

Es gibt Situationen im Leben, die man lieber cooler gehändelt hätte.

Z.B. eine der marginalen Erinnerung nach wohl subjektiv gesehen attraktiven bzw. interessanten Person etwas anders begegnet zu sein (i.e. vielleicht nur halb so verballert, oder so...).

On the other hand: ist der Ruf erst ruiniert, feierts sich ganz ungeniert (muss ja um dem Wochenend-Hedonist-Lifestyle gerecht zu werden auch ma sein, ne?).


np: DJ Shadow - Stem,long Stem

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Saturday, February 02, 2008

try harder!

die deutschesten der deutschen

oder: die pure Projektionsfläche für eigene Befindlichkeiten:


Eigentlich Schade, dass einige völkisch-siedlungsbewegte Solidarität mit, nein, nicht dem Staat Israel, sondern mit den Leuten, die dort leben, permanent blamieren müssen, bis sich auch die Letzte denkt, konstruier hier nicht poststrukturalistisch blöd rum sondern halt einfach die Fresse.

Aber gut, solange die nach Identität mit umgekehrtem Vorzeichen (was das Konzept Identität mal gar nicht in Frage stellt) suchende Jugend zu Egotronic-Konzerten (sorry torsun) strömt, wird es noch ne Weile so boring bleiben.

Der die heutigen (nicht massenwirksamen) Verhältnisse konstituierende Gruppenbildungskampf fand vor langer Zeit in Lechtsdeutschland statt, zu einer Zeit, wo der jungle noch urwald und nicht welt war - in der disco auch mal noise aufgelegt werden durfte. (btw.: to be fair, die jungle world ist auch heute noch die erfrischendste Wochenzeitung der BRD, man kennt ja die Meinung seiner Papenheimer, und kann sie mit Gewinn lesen.)

Wir wollen jetzt nicht darüber fabulieren, wie unabhängig man sein kann, wenn man in einer Verwertungsgesellschaft von den Erlösen aus einer wie auch immer im Detail gestalteten Verwertung leben muss.

Zudem ist das Thema ja eh scho lange durch...

cut-

Mit dem Gestus der objektiven Beobachtung stellt der Verfassungsschutz NRWs (nicht ganz falsch) fest:

"Die Weltsicht der Antideutschen reduziert sich daher auf einen weltgeschichtlichen Aspekt, der zwar wesentlich für die jüngere Vergangenheit ist, aber keinen ganzheitlichen Ansatz für eine geschlossene Ideologie bildet: Der Dreh- und Angelpunkt ihrer eindimensionalen Weltanschauung ist "Auschwitz"; alles andere sind lediglich Folgeerscheinungen und Resultate der Judenvernichtung. Antideutsche Thesen kranken oft daran, dass sie alle politischen Zusammenhänge anhand eines imaginären antisemitischen Gradmessers zu analysieren versuchen, wobei der unterstellte Bezug zu einem wie auch immer gearteten Antisemitismus herbeigeredet wird, statt ihn wirkungsvoll zu belegen."


np: Joy Division - Love Will Tear Us Apart