Tuesday, September 26, 2006

lohnarbeit

Ich mach ja jetzt mal wieder so einen auf Lohnarbeit und so, mit ner coolen Truppe und mit technischem Kram und so (also akzeptabel), von daher wird es hier wohl in Zukunft (noch) weniger um Politik (wenn überhaupt was kommt) gehen. Stammt halt nicht jeder von (französischem) Industrieadel ab...

time will tell


np: merzbow - ikebukuro dada (call it jazz, maybe)

Saturday, September 23, 2006

never let me go

oder: capitalism sucks, really

Wir sind ja immer dankbar für wertvolle Lektüretip(p)s, gerade für von Müll überschwemmte Science Fiction. Da sich gänige, marktorientierte Rezensionsorgane an VÖ-Termine und Marketingstrategien der Verlage halten (müssen) ist ein subjektiver Artikel, wie der hier von Marcus Hammerschmitt auf telepolis über seine Lesevorlieben sehr willkommen.

Über Ishiguros *Never Let Me Go* schreibt er z.B.: *Wie kommt es, fragt man sich, dass die Schüler von Hailsham (eines Internats, wo die Klone für Organspenden aufwachsen - d.V.) nicht rebellieren, dass sie nicht einen Gedanken an Flucht verschwenden? Sicher, sie träumen von einer Zeit außerhalb der Kliniken und Rehabilitationszentren, in denen sie den Rest ihres Lebens verbringen werden. Die Insassen kultivieren sogar den Mythos, dass sie unter bestimmten Bedingungen einen Aufschub für den Beginn des Spendenzyklus erwirken können. Aber, nie, nicht ein einziges Mal, wehrt sich einer von ihnen. Ishiguros große Kunst besteht darin, diese Lähmung vollkommen logisch erscheinen zu lassen. Das Überwachungssystem, das dieser Lähmung zugrunde liegen muss, macht er genau dadurch deutlich, dass es nie erwähnt wird. Es gibt keine Gedankenkontrolle in diesem System, keine spezialisierte Polizei, keine Implantate, keine elektrisch geladenen Stacheldrahtzäune, es gibt nur Gehorsam (Anpassung an das Verwertungssystem - d.V.), und das ist das Schrecklichste überhaupt.

Ohne je in den Ton der Anklage zu verfallen, stellt Ishiguros Roman eine einzige Frage: Wie kaputt muss eine Gesellschaft sein, in dem ein solches Buch überhaupt möglich ist? "England, late 1990s" - dieser banale Eintrag geht dem Text als Vorbemerkung voraus, und der Text macht ihn zu einem vernichtenden Urteil über unsere Gegenwart.* (Hervorhebung von mir, die aufgeworfene Frage stell ich mir btw auch bei vielen japanischen Filmen immer.)

Blöd nur, dass anscheinend viele Leser das Buch nur als Kritik am Klonen verstehen, und nicht auf die Idee kommen, dass hier der geklonte Produktionsmittellose dargestellt wird.


np: Star Treck - The Movie

Friday, September 22, 2006

tanz der synapsen

oder: wieder voll bock auf rhythm noise bekommen.



(source)

Auch geil: ESPLENDOR GEOMETRICO, FUNKSTORUNG, PAN SONIC, DeciBELIO 2006 art-resume.

Mehr gibts hier. (btw, *The DeciBELIO'06 DVD will be a promotional DVD limited to 1000 copies. It won't be for sale. If you want more information about it or if you are interested to get a copy, contact us: info@decibelio.org*)

Zum Glück ist ja bald Happy Family XY Treff. (Ok, der Bunkerflair fehlt und überhaupt, früher war sowieso alles besser, wisst ihr ja...)


np: imminent.synapscape - screenwalking (immernoch die r´n´n-referenz)

Wednesday, September 20, 2006

antifa me!

oder: meint der herr radke das ernst?

*Die Auseinandersetzung mit Nazis wird auf anderen Ebenen stattfinden müssen: Zensur, Verbot, Knast. Ist das geschafft, darf die deutsche Journalistenelite es von mir aus auch mal mit Argumenten versuchen.* (Hervorhebungen von mir, Quelle: weblog volker radke)

Dann lieber doch Verpeilermilitanz! und Aktionen der Kühlboxbrigaden! (bzw. rischtisch-geil. com)

*wir sind viele, wir sind krasz f.a.a. da geht noch basz!!!*

ich sag mal so, mehr bass geht immer...

Kontinuität

Eine Studie über Antisemitismus in der DDR kann man bei der Stiftung für Sozialgeschichte lesen. (via)

Über ostdeutschen Antisemitismus kann ich nicht viel sagen (ausser über die allgegenwärtigen *Judenwitze*, nicht zu verwechseln mit jüdischen Witzen; die Fakten der Studie sprechen für sich) mit alltäglichem und staatlichem Rassismus hab ich mehr Erfahrungen.

Interessant ist (wenn ich mich richtig erinnere), dass ich als Kind der 80er in der Zone gar nicht auf die Idee kam, einen Zusammenhang zwischen *unserer* verordneten Solidarität mit Arafat und der Shoa herzustellen. Arafat wurde vielmehr in die selbe Ecke wie Nelson Mandela gestellt.

Da ich hier ja des öfteren über die realsozialistische DDR herziehe, sei noch festgestellt: Es ist schon ein Unterschied, in einem System ohne innergesellschaftliche Konkurrenz (zumindest abgeschwächt, also nicht fürs vernünftige Überleben ausschlaggebend) zu leben, oder in einer, die darauf beruht und zudem vererbbare Chancenungleichheit institutionalisiert. Entspannter Leben lässt es sich in ersterer, aber so dämlich und bevormundend wie sich die leitenden Figuren angestellt haben ist der Abgang nicht ganz so tragisch. (Diese Sichtweise blendet jetzt einige harte Kalte Krieg Fakten aus, aber das führt hier zu weit.)


np: glenn danzig - black area

Sunday, September 17, 2006

hurtful

Wie dem geneigten Leser vielleicht aufgefallen ist, haben wir ja eine Affinität zu werblichen Medieninhalten.

Aber das geht zu weit!! Johnny Cash singt für nike?? (hätten sie mal jemanden fragen sollen, der sich mit sowas auskennt....)

Saturday, September 16, 2006

spocht

oder, da ich grad die bundesjugendspiele auf pro7 (wie immer läuft die tv so nebenbei, damit mal wer redet hier) anhab:

Ich find ja Sport allgemein blöd, dieses dämliche Konkurrenzgeficke...

Vielleicht liegt das daran, dass von mir als ganz gutem Schüler in der DDR auch immer gute sportliche Leistungen (jaja, der sozialistische Mensch un so) erwartet wurden - nun, wirklich schlecht war ich nie, aber richtig gut auch nicht, eine Eigenschaft, die ich mir bis heute erfolgreich erhalten habe.

Ungern erinnere ich mich der Tyraden, denen ich als Pimpf ausgesetzt war (klingt altersweise, ne?). Völkerball (!!), wo es darum geht, das gegnerische Volk, ähm Team, mit Balltreffern zu dezimieren und in Konsequenz zu schlagen, bzw. siegreich aus dem imaginierten Kampf der Völker hervorzugehen. Oder Handgranatenweitwurf - kein Scheiss, ich musste wirklich mit leeren Handgranaten rumschmeissen. Als Kind *Schiessen* zu spielen (das hat ja wohl jeder gemacht, oda?), ist irgendwie was anderes.

Naja, andererseits war ich beinharter Libero beim Dorfkicken und Rugby war meine bevorzugte Sportart (das Team, in dem ich gespielt habe hat immer gewonnen, egal mit wem ich zusammen gespielt hab) - auch die Panzerstraßen (wir waren grenznahes Aufmarschgebiet) mit dem Moped abfahren fand ich immer ganz cool, so hat halt jeder *seine* Sportarten...


np: sepultura - roots (wenn es sowas wie einen Klassiker gibt...)

Friday, September 15, 2006

freiheit und kunst und money



Ist nicht in den 90ern unter diesem Sujet am Beispiel benetton alles gesagt worden?



Nun ja, laut Berliner Zeitung hat die italienische Vogue mit einer Fotostrecke, die Folterszenen aus dem Gefängnis von Abu Ghoreib nachstellt Anstoss erregt. Wie immer gilt selbst anschauen (click vogue photo story), selbst urteilen.

Rein ästhetisch gesehen find ich die Bilder fuckin´great, btw...


np: lamb - lamb

(ps: ich hab die pics archiviert, falls wer die nich anschauen kann.)

update: Der lfodemon weist hier auf ein interessantes Projekt hin.

demokratie von unten

Der aufmüpfige Deutsche setzt auf Verwahrlosung und körpereigene Duftstoffe, um der herrschenden Kaste (bzw. ihrer parteigeschulten Handlanger) seine Ablehnung der vollzogenen und noch zu vollziehenden (Umverteilungs-) Politik kundzutun.

In der Elfenbeinküste hingegen setzt man auf drastischere Maßnahmen gegenüber der unliebsamen Verhaltens überführten Staatsgewalt, dort müssen für Giftmüllskandale zuständige Minister schon mal um ihre körperliche Unversehrtheit fürchten.


np: under byen - det er mig der holder traeerne sammen

Sunday, September 10, 2006

socialism of fools

Fred Halliday gibt hier einen historischen Abriss des Verhältnisses der Linken zum Jihad.

Da sehr lesenswert sei hier sein conclusion zitiert:

*This melancholy history must be supplemented by attention to what is actually happening in countries, or parts of countries, where Islamists are influential and gaining ground. The reactionary (the word is used advisedly) nature of much of their programme on women, free speech, the rights of gays and other minorities is evident.

There is also a mindset of anti-Jewish prejudice that is riven with racism and religious obscurantism. Only a few in the west noted what many in the Islamic world will have at once understood, that one of the most destructive missiles fired by Hizbollah into Israel bore the name “Khaibar” - not a benign reference to the pass between Afghanistan and Pakistan, but the name of a victorious battle fought against the Jews by the Prophet Mohammad in the 7th century. Here it is worth recalling the saying of the German socialist leader Bebel, that anti-semitism is “the socialism of fools”. How many on the left are tolerant if not actively complicit in this foolery today is a painful question to ask.

The habit of categorising radical Islamist groups and their ideology as “fascist” is unnecessary as well as careless, since the many differences with that European model make the comparison redundant. It does not need slogans to understand that the Islamist programme, ideology and record are diametrically opposed to the left – that is, the left that has existed on the principles founded on and descended from classical socialism, the Enlightenment, the values of the revolutions of 1798 and 1848, and generations of experience. The modern embodiments of this left have no need of the “false consciousness” that drives so many so-called leftists into the arms of jihadis.*

Bleibt nur zu hoffen, dass die progressiven Kräfte nicht wirklich aussterben...

Tuesday, September 05, 2006

yippie

the new silk saw *8 reports* is on the way. (buy it here or from your local record dealer)

*once again the two belgians easily create an aural sphere in which the usual musical laws don't seem to exist, or don't seem to be useful.* (read all)

und weils so süss ist (und um klischees bezüglich meiner visuellen vorlieben zu bedienen), hier noch ein snog-cover:


kann man bei psy-harmonics kaufen.


np: telepherique - :// nerv.sys

Monday, September 04, 2006

aus der meidezone

oder: wenn man zu oft ein *prallkissen* (also auf deutsch einen airbag) an die birne bekommen hat.

Ist die Stiftung Deutsche Sprache mit ihrer Aktion lebendiges Deutsch eigentlich Satire oder Realsatire? (Ich würde ja mal ganz verschwörungstheoretisch sagen, das ist ne site der Titanic.)

Rezützel (recycle) your mind (denn: *„Rezützeln“: Das ist die Aussprache, die der unsägliche Import recyceln uns nach deutscher Sprechgewohnheit nahelegt. Bereiten wir das Deutsche wieder auf! Versuchen wir, den Müll in frische, bunte Wörter zu verwandeln.*)

Dem Deutschen ist schliesslich auch so ne Kultursprache wie dem Französischen (was gesetzlich geschützt werden muss... weil man damit ja auch so super mit Anderen kommunizieren kann...)

(Siehe auch Netzzeitung.)


np: agf - westernization completed

beschädigtes leben

oder: die kraft der religionen:

Was passiert, wenn man eine Offenbarung empfängt, und meint, übers Wasser laufen zu können... (klar, mehr als Absaufen ist nach anerkannten, reproduzierbaren physikalischen Gesetzen nicht drin :)

btw: ein ganz guter Text zu Religion von Arno Gruen aus der NZZ (sein Buch *Wahnsinn der Normalität*, in dem er sich u.a. mit Schizophrenie auseinandersetzt find ich sehr lesenswert - wie wahrscheinlich Alles von ihm lesenswert ist).


np: mothboy - the fears (don´t miss it)

Saturday, September 02, 2006

dont be evil

oder: noch ist google kein erfüllungsgehilfe des kapitals



ich lass das jetzt mal unkommentiert.

mädchen und pferde

wir mögen ja ultraverpeilte sachen, und da heut freitag ist:

kostprobe von rasputin - gegen die wand


np: mentallo & the fixer (wer von ebm redet...)

update: der torsun hat was sehr geiles gefunden, schaut selbst...